Gold: 2.180,15 € 0,29 %
Silber: 25,76 € 0,70 %
Stand: 07.09.2023
Die größten? Nein, die pure Anzahl an entwendeten Kilos oder gar Tonnen ist nicht das alleinige Kriterium unserer Top 18 der größten Golddiebstähle. Denn was "groß" ist, liegt ja im Auge des Betrachters. Und da sind manchmal auch kleine Ereignisse ganz groß.
Top 18 der größten Golddiebstähle aller Zeiten

Wir sind also in die Weiten des www abgetaucht, haben die Tiefen des medialen Blätterwaldes durchforstet und dabei jede Menge clevere, dumme, freche, böse, kuriose, kleine, und, ja, auch große Golddiebstähle gefunden, die wir hier präsentieren wollen. Denn eines haben sie gemeinsam: Spektakulär sind sie alle.

Von Robin Hood bis Ocean Eleven:
Gangster, Piraten, Gold, Moneten

Doch bevor wir hier den Sieger küren, ein kleiner Exkurs. Was wäre die Literatur- oder Filmgeschichte ohne spektakuläre Räubereien? Keine Frage: Das Thema Diebstahl findet großen Widerhall in Kunst und Kultur. Vor allem, wenn Gold gestohlen wird. Schließlich gilt Gold als Inbegriff von Wert schlechthin. Und mal ehrlich: Die spannendsten Werke sind doch die, wo wir uns mit dem Räuber identifizieren. Im angloamerikanischen Sprachraum gibt es dafür sogar einen expliziten Begriff: "Heist Movie". Also Gaunerkomödien, wo die Diebe Sympathieträger sind.

Warum funktioniert das? Eigentum eignet sich vorzüglich als Projektionsfläche für jedwede Form von Sozialromantik. Wenn eine Gesellschaft als ungerecht empfunden wird, dann ist der Schritt nicht weit um Sympathien für diejenigen zu entwickeln, die in einem spektakulären Raub von denen nehmen, die (zu) viel haben. Robin Hood lässt grüßen.

Die Realität freilich sieht anders aus. Meist verläuft ein Goldraub nämlich brutal und mit bösen Folgen für die Betroffenen. Das gilt auch für einen Bankraub.

Die Top 18 der größten Golddiebstähle

Hier also unser Ranking. Beginnend mit Platz 18 arbeiten wir uns hoch bis zum größten Goldraub aller Zeiten.

Platz 18: Bezahlt für etwas das es nie gab?

September 2023: Medien berichten, dass Aurubis, ein bekanntes deutsches Unternehmen, bestohlen worden sei. Die Rede ist von fehlenden Metallen und Edelmetallen in Höhe eines 3-stelligen Millionenbetrages. Der Metallschwund war bei einer Inventur aufgefallen.

Aurubis produziert vor allem Kupfer, aber auch Gold und Silber. Hierfür zahlt man gern und fair für Anlieferungen aus recyceltem Elektronikschrott und Altmetall. Nun wird vermutet, dass viele Anlieferungen nie enthielten, für was sie deklariert waren.

Unser Ranking:
Krasse Millionensumme, übler Betrug. Denn Recycling ist löblich. Wenn die gezogenen Stichproben stimmen. Platz 18, da zur genauen Menge von Gold bisher keine Angaben gemacht wurden.

Platz 17: Filmreifer Coup - das Sequel

Der Plot: Nachts in ein Museum einsteigen und 4 kg historische Goldmünzen klauen

Die Szene: Das Kelten-Römer-Museum im bayerischen Manching

Die Requisite: Stemmeisen. Und eine Zange, um die Leitungen für Telefon, Internet und Alarmanlage auszuknipsen

Die Einschätzung: Als Goldraub von Manching so geschehen im November 2022. Nach dem legendären Golddiebstahl aus dem Bode-Museum fünf Jahre zuvor erneut ein Museum in derart filmreifer Manier zu knacken - extrem frech. Verdächtige wurden alsbald ermittelt. Wie auch ein Teil des Diebesgutes gefunden wurde: Goldklumpen, vermutlich entstanden aus den historischen Münzen, die eingeschmolzen wurden.

Unser Ranking:
Wäre Slapstick pur, wenn der historische Wert des Keltenschatzes nicht unersetzlich wäre. Daher nur Platz 17. Sperrt diese Kulturbanausen ein ins tiefste Verlies.

Platz 16: "Der große Eisenbahnraub"

Diesen Platz belegt ein Klassiker unter den Heist-Movies: "Der große Eisenbahnraub" mit Sean Connery in der Hauptrolle. Was weniger bekannt ist: Der Film ist angelehnt an eine wahre Begebenheit im Jahre 1855. Dort raubten vier Gauner Gold aus einem Zug. Der Zug fuhr von London los mit drei Kisten Gold. Was in Frankreich ankam waren drei Kisten Blei.

Unser Ranking: OK, Blei statt Gold, das ist ganz nett. Aber da beim echten Eisenbahnraub im Jahre 1855 der Wert der Beute "nur" 12.000 Pfund betrug, reicht auch uns das nur für Platz 16.

Platz 15: Executive Order 6102

Oder aber: Goldraub offiziell. Denn so könnte man das Dekret auch bezeichnen, das US-Präsident Roosevelt am 5. April 1933 unterzeichnete. Die Executive Order 6102 verpflichtete alle Bürger, ihr Gold zu einem Kurs von 20,67 Dollar pro Unze an den Staat abzuliefern. Auch als Goldverbot bekannt.

Frech: Kurz nachdem die Bürger sich gehorsamst von ihrem Edelmetall getrennt hatten, wurde der Preis auf 34 Dollar angehoben.

Unser Ranking: Der Staat als Langfinger ist uns Platz 15 wert.

Platz 14: Nicht aufgepasst

Im Jahre 2016 verlässt ein 61-jähriger Mann bei Ingolstadt kurz sein Zugabteil, um sich im Speisewagen zu laben. Sein Gepäck, darunter seltene Goldmünzen im Wert von 30.000 Euro, lässt er unbeaufsichtigt zurück.

Als er wieder zurückkommt, hatten auch seine Goldmünzen das Zugabteil verlassen.

Unser Ranking: Platz 14 für so viel Blödheit.

Platz 13: Wo gehobelt wird, da fallen Goldbarren

Herbst 2013: Beim Umbau der Filiale eines bekannten Bankhauses in Düsseldorf fehlen auf einmal Goldbarren. Banküberfall? Oder doch eher Baustellenüberfall?

Unser Ranking: Ja, so eine Baustelle kann schon unübersichtlich sein. Der Dreck, der Lärm, die Arbeiter. Wenn dann auf einmal Gold aus dem Tresorraum fehlt, will es keiner gewesen sein. Und das auch noch auf der Kö.

Der Wert des abhanden gekommenen Goldes war allerdings überschaubar. Wir vergeben Platz 13.

Platz 12: Verraten für eine Handvoll Dollar

2013: Katrina F., eine australische Krankenschwester, ist leidenschaftliche Gamerin. Als solche betreibt sie auch "Gold Farming" bei World of Warcraft. Sie verdient sich 75.000 Dollar und kauft dafür echte Goldbarren. Die versteckt sie. Dumm: Ein "Freund" von ihr, den sie online kennengelernt hatte, verrät das Versteck für 500 Dollar an Einbrecher. Das Gold ist futsch.

Unser Ranking: Jaja, diese online Freundschaften. Friends, Follower, Likes ..... das ist schon kompliziert. Was für nette Follower & Friends Katrina F. derzeit so hat, wollten wir aber nicht weiter recherchieren. Dieser Verrat für eine Handvoll Dollar macht Platz 12.

Platz 11: Irrer Schwarzmarktpreis für Dope

Ein Mitarbeiter der Firma OSRAM soll über Jahr hinweg 67 Kilo Gold entwendet haben. Kleinste Goldreste, die bei der Produktion von LED-Chips anfallen. Er hatte den Kleinkram "am Körper" aus den Produktionshallen geschmuggelt. Nach eigener Aussage dafür, um sich seinen Marihuana-Konsum zu finanzieren.

Unser Ranking: Das Gold soll der Mann im Verhältnis 1:1 gegen Dope getauscht haben. Ein Kilo Gold gegen ein Kilo Hasch. Wir finden: Ein schlechter Tausch. Daher nur Platz 11.

Platz 10: Das Kreuz mit dem Kreuz

Borghorst im Münsterland: Das Städtchen ist klein, die Gegend platt, die Kirchen katholisch. Eines Tages im Oktober 2013 fehlt das Stiftskreuz aus der Nikomedeskirche. Erwähnenswert deshalb, weil dieses vergoldete Kreuz als eine der bedeutendsten mittelalterlichen Goldschmiedearbeiten gilt. Versicherungssumme: Mehrere Millionen Euro.

Unser Ranking: Verdächtige wurden alsbald ermittelt. Das Kreuz freilich blieb bis auf Weiteres verschwunden. Bis es nach ein paar Jahren über einen Mittelsmann wieder zurückgegeben wurde. Kurios daran ist, dass der reine Goldwert des Kreuzes kaum der Rede wert ist.

Da hatte wohl jemand falsche Informationen. Oder Gewissensbisse. Oder auf Haftminderung gehofft. Oder der Herrgott persönlich hat geschimpft. Wir sehen dafür Platz 10.

Platz 9: Abholgold auf Bestellung

Im Herbst 2016 wird ein Goldhändler in Berlin brutal überfallen. Die Beute: Goldbarren im (damaligen) Wert von über 1 Millionen Euro. Frech: Die Täter hatten vorher per Telefon die Goldbarren bestellt.

Unser Ranking: Ja, man hat’s schon schwer als Goldräuber. Wachen, Tresore, Logistik - das will alles geplant sein. Doch was ist mit dem Risiko, ob das Objekt der Begierde überhaupt vorhanden ist? Richtig, am besten vorher anrufen und bestellen. Dumm nur, dass Handys Spuren hinterlassen. Verdächtige wurden daher schnell ermittelt. Platz 9 für diesen dusseligen Golddiebstahl.

Platz 8: Es ist nicht alles Gold, was glänzt

Hongkong, 2014: Ein chinesischer Edelmetallhändler erwartet sehnsüchtig eine Lieferung aus Afrika. Eine Tonne Gold hatte er in Ghana bestellt. Doch als er die Kisten öffnet, findet er nur Schrott.

Unser Ranking: Schwerer Diebstahl im Sinne des Wortes. Wobei: Wolfram mit Gold überzogen ist schon ziemlich edler Schrott. Dennoch dumm gelaufen. Für den Verlust von einer Tonne Gold vergeben wir Platz 8.

Platz 7: Gangster? Rapper? Gangsta Rapper!

Was ein echter Gangsta-Rapper ist, der muss was für seinen Ruf tun. Also Goldklunker klauen! Denn kaufen kann schließlich jeder. Wahrscheinlich hat auch Rapper "Xatar" so gedacht, als er 2009 zusammen mit ein paar Komplizen einen Werttransport um seinen goldenen Inhalt erleichterte. Lange Freude an den erbeuteten 1,7 Millionen hatten die Gangsta freilich nicht.

Unser Ranking: Verkleidet als Polizisten bei voller Fahrt auf der Autobahn einen Goldtransporter mit Blaulicht und "Bitte Folgen” stoppen: Nicht schlecht. Und auch wenn die Ganoven gefasst wurden, so dürfte es der Publicity des Rappers nicht geschadet haben. In bestimmten Kreisen jedenfalls. Dafür gibt’s Platz 7.

Platz 6: Nebenverdienst im Krematorium

Auf das Zahngold von Toten hatten es sechs Mitarbeiter des Nürnberger Krematoriums abgesehen. Zwischen 2004 und 2006 hatten sie sich nach Feuerbestattungen entsprechend bedient. Sie wurden erwischt.

Unser Ranking: Die Verurteilung erfolgte nicht wegen Diebstahl, sondern, unter anderem, wegen "Störung der Totenruhe". Leichen gelten nämlich als "herrenlose Sache". Diese juristische Spitzfindigkeit ist uns Platz 6 wert.

Platz 5: Gelegenheit macht Diebe

New York, Herbst 2016: Ein Werttransporter steht für einen Moment unbeaufsichtigt und mit offener Tür mitten in Manhattan herum. Im Laderaum: Ein Eimer voll Gold. Da konnte jemand nicht widerstehen.

Unser Ranking: Mit einem dicken Eimer voll Gold durch Manhattan zu spazieren: Ganz schön dreist. 39 kg: Ganz schön schwer. Sich dabei filmen zu lassen: Ganz schön dumm. Die Klickzahlen bei YouTube jedenfalls sind ganz schön beachtlich. Dafür gibt es Platz 5.

Platz 4: Der Goldesel

Wie bei allen Münzprägeanstalten, so besteht auch bei der Royal Canadian Mint das Geschäft darin, Münzen in Umlauf zu bringen. Gern auch, wenn sie aus purem Gold sind. Umso verwunderlicher der Schwund an Gold, der in den Jahren von 2008 - 2015 bemerkt wurde. Irgendwann flog die Sache auf. Ein Mitarbeiter hatte über all die Jahre hinweg Gold entwendet - in seinem Allerwertesten.

Unser Ranking: Wir wissen nicht, ob dem Mitarbeiter das Märchen vom Goldesel bekannt war, oder ob er sich womöglich davon inspirieren ließ. Jedenfalls finden wir einen A... voll Gold so kurios, dass es fast für einen Spitzenplatz gereicht hätte. Die erbeutete Menge war allerdings relativ überschaubar. Da gibt’s halt doch natürliche Grenzen. Deshalb nur Platz 4.

Platz 3: Filmreifer Coup

Der Plot: Nachts einsteigen und eine 100 kg Goldmünze klauen

Die Szene: Berliner Bode-Museum.

Hauptdarsteller: 100 kg Goldmünze "Big Maple Leaf".

Die Requisite: Leiter & Schubkarre

Die Einschätzung: Slapstick pur.

Unser Ranking:
So geschehen im März 2017. Marktwert des 100 kg Brockens am Tag des Diebstahls: Rund 3,7 Millionen Euro. Mal sehen, wann sich Hollywood dieser Story annimmt. Platz 3 für diese Drehbuch Steilvorlage.

Platz 2: Eineinhalb Tonnen Gold entfernt

Flughafen Toronto, Kanada, April 2023: Ein Flieger wird entladen, darunter 1,5 Tonnen Gold. Die wertvolle Fracht kommt in ein Lagerhaus. Doch nach einiger Zeit ist das Gold nicht mehr da. Die Polizei in bestem Beamtensprech: "Die hochwertige Fracht wurde auf illegale Weise entfernt".

Unser Ranking: Platz 2 dafür, dass entfernt nur entfernt an entwendet erinnert. Auch der Marktwert ist entfernt. Nämlich weit von dem, was Otto Normalverbraucher so auf dem Konto hat. Sagenhafte 90 Millionen.

Platz 1: Dreieinhalb Tonnen Gold per Zufall

London im November 1983: Ein halbes Dutzend schwer bewaffnete Räuber überfällt das Wachpersonal am Tresorraum vom Flughafen Heathrow. Eigentlich wollen sie nur das Bargeld abräumen, welches sie dort vermuten. Doch im Vorraum des Tresors liegen noch ein paar Tonnen Gold herum. Klar, sowas nimmt man auch noch eben mit.

Unser Ranking: Eher zufällig dreieinhalb Tonnen Gold zu erbeuten finden wir extrem kurios. Und extrem lohnend. Volle Punktzahl für den größten Golddiebstahl aller Zeiten!

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von lauchstrauch | 10.06.2022, 11:20 Uhr Antworten

Machen wir uns nicht vor, der König ist der Kiffer von Platz 10.
Wahrscheinlich ist es nur durch Zufall aufgefallen oder er hat es einfach übertrieben...

von ARI | 09.06.2022, 22:05 Uhr Antworten

Berliner Sparkasse von 2011 bis 2017 Sieben fillialen 16 mal eingebrochen. Ziel war Kunden Bankschließfachern. Etwertet Goldmünzen, Goldbarren und Hochwertiges Schmuck.
Schaden ca. 20 Millionen Euro.

von MTRF | 09.06.2022, 21:13 Uhr Antworten

wer es schafft echtes pures Gold zu rauben und dabei nie erwischt zu werden, der hat es absolut verdient!

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