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Stand: 09.10.2023 von Jörg Bernhard
Brotlaibe oder Maßanzüge werden häufig als Beispiel für einen langfristig funktionierenden Inflationsschutz via Gold genannt. Die Liechtensteiner Vermögensverwaltung Incrementum AG zeigt auf, dass dies auch bei Wiesnbier und iPhones greift.
Gold schützt auch vor steigenden Wiesnbier- und iPhone-Preisen

Auf lange Sicht perfekter Inflationsschutz

Zweifellos gibt es Jahre, in denen der Goldpreis es nicht geschafft hat, die allgemeinen Preissteigerungen durch eine positive Performance auszugleichen. Als besonders krasses Beispiel eignet sich in diesem Zusammenhang das Jahr 2013, als das gelbe Edelmetall auf Dollarbasis 28,3 Prozent und in Euro gerechnet sogar 31,2 Prozent an Wert verloren hat (siehe www.goldprice.org).

Weil die anderen Jahrgänge seit 2008 deutlich positiver ausgefallen waren, können sich mit Blick auf die Performance die erzielten Durchschnittswerte mit 6,0 Prozent (USD) bzw. 8,2 Prozent (EUR) durchaus sehen lassen und eignen sich daher als guter Beweis, dass man mit dem Besitz von Gold auf lange Sicht Kaufkrafterhalt wirksam betreiben kann.

Im Grunde genommen kann man konstatieren, dass bei Bargeld der Kaufkraftverlust vorprogrammiert ist, sobald sich die Inflationsrate des Heimatlandes oberhalb von null Prozent bewegt – und dies ist in Deutschland seit Mitte 2020 der Fall.

Seit dem Jahrtausendwechsel war diese Gesetzmäßigkeit für die Dauer weniger Monate lediglich viermal außer Kraft gesetzt.

Für Geldanleger, die Gold in erster Linie als Vermögens- bzw. Inflationsschutz betrachten, bietet sich in der gegenwärtig relativ schwachen Marktphase folgendes Gedankenspiel an: Wie viele Maß Wiesnbier oder iPhones der neuesten Generation konnte man in den vergangenen Jahrzehnten mit einer Feinunze Gold erwerben?

Die Liechtensteiner Vermögensverwaltung Incrementum AG, die seit Jahren die weltweit anerkannte und jährlich erscheinende Goldpreisstudie „In Gold We Trust“ veröffentlicht, hat in Anlehnung an die Kennzahl „Gold/Silver-Ratio“ zwei hochinteressante und ähnlich konstruierte Indikatoren entwickelt: das Gold/Wiesnbier-Ratio sowie das Gold/iPhone-Ratio.

Auch sie deuten darauf hin, dass man über den Kauf von Gold Kaufkraft erhalten kann.

Die Gold-Kennzahlen der etwas anderen Art

Während die eine Kennzahl einen eher traditionellen Bezug (Wiesnbier) hat, zeichnet sich die andere durch ihren „Technik-Touch“ (iPhone) aus. In der Tabelle sehen Sie, wie viele Maß Wiesnbier seit dem Jahr 2000 einer Feinunze Gold entsprochen haben bzw. wie viele Feinunzen Gold benötigt wurden, um die jeweils neueste iPhone-Version zu erwerben. Beide Varianten lassen vor allem einen Schluss zu: Mit Gold kann man offensichtlich – unabhängig vom jeweiligen Produkt – perfekten Inflationsschutz betreiben.

Höchstwahrscheinlich würde die Entwicklung eines Gold-Mittelklassewagen- oder Gold/Photovoltaikanlage-Ratio ein ähnliches Ergebnis liefern.

Wer eine tiefe Rezession nicht ausschließen möchte oder die Schuldentragfähigkeit als gefährdet ansieht, sollte – wie Generationen vor ihm auch – auf Gold vertrauen und die privaten Goldreserven ausbauen.

Kaufkraft von einer Feinunze Gold

Jahr iPhone Handy-Preis (USD) Wiesnbier Bierpreis (EUR)
2000 - - 50 6,44
2001 - - 49 6,54
2002 - - 47 6,80
2003 - - 48 6,80
2004 - - 47 7,10
2005 - - 56 7,25
2006 - - 63 7,50
2007 0,92 599,00 68 7,90
2008 0,73 699,00 72 8,30
2009 0,75 699,00 86 8,60
2010 0,56 699,00 112 8,90
2011 0,51 849,00 135 9,20
2012 0,48 849,00 136 9,50
2013 0,64 849,00 93 9,98
2014 0,69 849,00 95 10,10
2015 0,74 849,00 99 10,35
2016 0,65 849,00 109 10,70
2017 0,89 1149,00 100 10,95
2018 1,13 1349,00 93 11,50
2019 0,89 1349,00 115 11,80
2020 0,68 1299,00 - -
2021 0,86 1499,00 - -
2022 0,87 1499,00 120 13,80
2023 0,78 1499,00 119 14,90
Quelle Incrementum AG

Ausblick für die laufende Woche

Am vergangenen Freitag fiel der Wochenklang ausgesprochen turbulent aus, schließlich setzte nach unerwartet starken Daten vom US-Arbeitsmarkt zunächst massiver Verkaufsdruck ein. Der nachfolgende Schwächeanfall beim Dollar sorgte dann aber für einen kräftigen Rebound, der zum Wochenstart durch den Angriff palästinensischer Terroristen verstärkt wurde.

Am Mittwoch und Donnerstag dürften sich die Akteure an den Goldmärkten vor allem für aktuelle Daten von der „Inflationsfront“ stark interessieren. Hohe Wellen könnten zum Beispiel die September-Zahlen zu den US-Produzentenpreisen (Mittwoch) sowie die jährliche Teuerungsrate für die USA (Donnerstag) schlagen.

Letztere soll sich laut einer von Trading Economics veröffentlichten Umfrage unter Analysten von 3,7 auf 3,6 Prozent leicht reduziert haben. Außerdem stehen Reden und Statements diverser US-Notenbanker sowie das Fed-Protokoll (Mittwoch) zur Bekanntgabe an.

Mit Spannung dürften aber auch die für den Freitag angekündigten wichtigen Konjunkturindikatoren aus China, der zweitgrößten Wirtschaft der Welt, erwartet werden. Dann erfahren die Investoren nämlich, wie sich im September die Konsumenten- und Produzentenpreise sowie die Handelsbilanz entwickelt haben.

Langeweile dürfte an den Goldmärkten deshalb kaum aufkommen, wenngleich sich – unabhängig von der Tendenz all dieser Daten – an den langfristig positiven Aussichten der Krisenwährung Gold aller Voraussicht nach nichts ändern wird.

Autor: Jörg Bernhard
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