Gold: 2.186,55 € 0,00 %
Silber: 25,45 € 0,00 %
Stand: 11.03.2024 von Hannes Zipfel
Schon vor dem Start der fulminanten Goldpreisrallye wies der US-Terminmarkt, der größte der Welt, eine Struktur aus, die keine Hausse auf Allzeithöchststände vermuten ließ. Nach der Kaufpanik unter den Spekulanten gibt es daher nun ein deutliches Warnsignal bzw. eine Chance auf Schnäppchen.
Goldpreis-Rallye – Terminmarkt im Fokus

Hinweis: In den USA wurde bereits zum Sonntag, 10. März die Sommerzeit eingeführt. Dadurch verschieben sich alle Veröffentlichungen von Standardterminen um eine Stunde nach vorne.

Ausgesuchte kursrelevante Termine für Gold, Silber & Co. in der elften Börsenwoche 2024:

  • Montag: U. S. Conference Board Beschäftigungsindex für Feb. (15:00 MEZ | e: 114,0 |Jan.: 1113,71).
  • Dienstag: Inflationsrate Deutschland (VPI) im Februar ggü. Vorjahresmonat (8:00 Uhr | e: 2,5 % | 2,9 %), Inflationsrate USA (VPI) für Febr. ggü. Vorjahresmonat (13:30 Uhr MEZ | e: 3,1 % | 3,1 %).
  • Mittwoch: Euroraum Industrieproduktion für Feb. ggü. Vormonat: (11:00 Uhr |e: -2,8 | Jan.: 1,2).
  • Donnerstag: U. S. New York Empire State Fertigungsindex für März (13:30 Uhr MEZ | -7,6 | Feb.: -2,7, US-Industrieproduktion im Februar ggü. Vormonat (14:15 Uhr MEZ | Jan.: 0,0 % | Jan.: -0,1 %), US-Konsumentenstimmung der Uni Michigan (vorläufig) für März (15:00 Uhr MEZ | e: 77,3 | Feb.: 76,9), (Terminmarktdaten der US-Aufsichtsbehörde CFTC für Gold und Silber („COT-Report“ | 21:30 Uhr MEZ).

Details zu den Daten, Prognosen sowie historische Zeitreihen finden Sie hier.

Goldpreis in Euro und US-Dollar auf Allzeit-Hoch

Die Hoffnung auf eine baldige Zinsumkehr fand in den Entscheidungen und Daten der vergangenen Woche neue Nahrung.

Zum einen hielt sich die Europäische Zentralbank (EZB) bei ihrer Zinssitzung alle Optionen offen und beließ den Leitzins erneut unverändert.

Wie erwartet wurde auch über den Zeitpunkt einer ersten Zinssenkung gesprochen, insofern, als dass man sich darauf einigte, ganz genau auf den aktuellen ökonomischen Datenkranz zu schauen, um den richtigen Zeitpunkt zwischen sich abkühlender Inflationsrate im Euroraum in Richtung Zielmarke sowie Stimulierung der stagnierenden Wirtschaft in der Euro-Zone zu finden.

Zum anderen fielen die viel beachteten Lohnsteigerungen in den USA geringer als erwartet aus und beflügelten auch jenseits des Atlantiks die Zinsfantasie.

USA: Durchschnittliche Studenlöhne

Die Äußerungen von US-Notenbankgouverneur Christopher Waller zum erneuten Ankauf langlaufender US-Staatsanleihen verhalfen dem Goldpreis auf bislang unerreichte Kursniveaus.

In Euro erreichte die Feinunze Gold (31,1g) Freitag sogar kurzzeitig Spot-Markt-Notierungen von 2.000 Euro pro Unze.

In der Weltleitwährung US-Dollar liegt der Spot-Preis aktuell bei 2.180 US-Dollar.

Damit hat das gelbe Edelmetall in den beiden nach wie vor weltweit dominierenden Handels- und Reserve-Währungen neue Allzeit-Höchststände erreicht:

Goldpreis in US-Dollar vs. Goldpreis in Euro

Prozentual konnte der Goldpreis in der für uns entscheidenden Währung, dem Euro, in den letzten zwölf Monaten und seit Jahresbeginn 6,88 Punkte Wertentwicklung verbuchen.

Die Kursgewinne sind i. d. R. nach zwölf Monaten steuerfrei realisierbar.

Intraday, also während des laufenden Börsenhandels eines Tages, liegt die neue „High Water Mark“ für Gold in US-Dollar bei 2.195,62 US-Dollar pro Unze, also knapp unter 2.200 US-Dollar.

In der Gemeinschaftswährung erreichte eine Unze Gold erstmals die Marke von 2.000 Euro. Das neue Allzeithoch liegt nun bei 2.006,37 Euro pro Unze. Aktuell notiert das gelbe Edelmetall leicht darunter bei 1.997 USD pro Unze.

Warnzeichen vom Terminmarkt

Die Freude über den preislichen Gipfelsturm des Goldes wird getrübt durch einen der wichtigsten Impulsgeber für das gelbe Edelmetall: den US-Terminmarkt.

Wie aus dem von der US-Terminmarktaufsichtsbehörde am Freitagabend veröffentlichten sogenannten „COT-Report“ (Commitments of Traders) hervorgeht, wurde die Rallye vor allem durch prozyklisch agierende „Large Speculators“ initiiert (grüne Linie unter „Net Positions“).

Aber auch der „COT Index“ befindet sich gemäß der Daten vom Dienstag letzter Woche (Zeitpunkt der Datenerhebung) klar im „überkauften“ Bereich. Seitdem sind die Kurse aber weiter gestiegen.

COT-Terminmarkt-Report für Gold

Auch die Anzahl offener Kontrakte (brutto), das sog. Open Interest („OI“,schwarze Linie unten, hat zuletzt wieder zugenommen. Dies ist ebenfalls ein Zeichen für zunehmendes spekulatives Interesse am Gold-Termin-Markt.

Rückschlag jederzeit möglich

Zwar hat der Terminmarkt, und hier speziell nur in den USA (CME Group), keine Auswirkungen auf den mittel- und langfristigen Kursverlauf. Er mahnt aber zur Vorsicht und zeigt ganz klar eine temporäre Übertreibung nach unten an. Die Gold-Community sollte sich also auf Rückschläge bei den Notierungen gefasst machen.

Dazu reicht schon der geringste Anlass.

Daher sollte man sich nicht in falscher Sicherheit wiegen, nur weil der Datenkalender in dieser Woche recht übersichtlich ausfällt und kaum Highlights zu bieten hat.

Manchmal reicht schon ein Kommentar eines US-Notenbankgouverneurs, um Gewinnmitnahmen in Gang zu setzen.

Autor: Hannes Zipfel
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von solider Anleger | 17.03.2024, 12:01 Uhr Antworten

Gold ist Geld und alles andere nur Kredit?

von Mr.Silver | 11.03.2024, 20:00 Uhr Antworten

Die Kontraktzahl hat zugenommen, doch man weiß nicht wieviel Geld noch in den Markt einfließt. Wo die Tops jetzt übertroffen wurden, sagt die Charttechnik mir, das die 400 Dollar Range auf 2080 hinzugerechnet werden kann. Kurze Rückschläge um 50 Dollar kann es immer geben, doch die neue Range ist 2080 bis 2500 Dollar. 2080 Dollar ist der neue Boden, der 42 Monate ein Widerstand war.

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