GOLD | 2.638,81 $/oz | 2.516,86 €/oz | 80,92 €/g | 80.919 €/kg |
SILBER | 30,57 $/oz | 29,15 €/oz | 0,94 €/g | 937,19 €/kg |
EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat bei der Notenbanksitzung Mitte Juni in ungewöhnlich scharfer Form Unternehmen bezüglich ihrer derzeitigen Preisgestaltung kritisiert und in diesem Zusammenhang sogar von „Gierflation“ gesprochen.
Die Inflation habe sich zwar verringert, werde aller Voraussicht nach „jedoch zu lange zu hoch bleiben“ war in der EZB-Pressemeldung nachzulesen. Aus diesem Grund wurden die drei Leitzinssätze der EZB um jeweils 25 Basispunkte angehoben. Steigende Zinsen bzw. Anleiherenditen gelten häufig als „Gift für Gold“, weil den Besitzern von Gold durch ihren Verzicht auf Zinseinnahmen steigende Opportunitätskosten entstehen.
In den USA übertreffen derzeit kurz laufende Staatsanleihen mit einer Laufzeit von bis zu drei Jahren die aktuelle Inflationsrate von derzeit 4,0 Prozent p.a. und bieten somit nach längerer Durststrecke wieder positive Realzinsen (Renditen > Inflation). Vor Jahrzehnten war es völlig normal, mit Staatsanleihen mehr als den Kaufkraftverlust zu verdienen.
Unzählige Krisen haben jedoch dazu geführt, dass die Notenbanken die Zinsen zeitweise in rekordtiefe Regionen gedrückt haben, um die Konjunktur zu stützen und den Staaten das Schuldenmachen zu erleichtern. Mittlerweile wechselten wichtige Notenbanken aufgrund der massiv gestiegenen Inflation vom Expansions- in den Restriktionsmodus.
In den kommenden Tagen stehen in einigen europäischen Ländern aktuelle Inflationsdaten für den Monat Juni zur Bekanntgabe an. Während in Deutschland mit einem leichten Anstieg der jährlichen Teuerungsrate von 6,1 auf 6,3 Prozent gerechnet wird, verzeichnen die meisten anderen Länder rückläufige Inflationsraten (siehe Tabelle).
Vor der Einführung der Gemeinschaftswährung Euro gehörte man weltweit – insbesondere dank der Geldpolitik der Deutschen Bundesbank – eher zu den „Musterschülern“. Aktuell fallen selbst in weniger „solide“ finanzierte Staaten wie Spanien, Portugal oder Frankreich die Konsumentenpreise stabiler als in Deutschland aus.
In der Kapitalmarktlehre wird häufig die These vertreten, dass positive Realzinsen als negatives Marktumfeld für Gold anzusehen sind. Sobald Anleiherenditen mehr als die Inflation bieten, mag dies mit Blick auf die Anlegerpsyche zwar die Anziehungskraft von Gold als Inflationsschutz belasten, als Verkaufsargument für Gold sollte man diese Momentaufnahme aus den folgenden Gründen allerdings nicht interpretieren.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die globalen Schuldenberge irgendwann einmal in nennenswertem Umfang reduziert werden, tendiert gegen null. Gold in Form von Barren und Münzen wird hingegen weiterhin durch seine Seltenheit und das nicht vorhandene Kontrahenten- bzw. Totalverlustrisiko überzeugen.
Land | Termin | Prognose (%) | Vormonat (%) | Tendenz |
---|---|---|---|---|
Island | Mittwoch | 6,50 | 9,50 | ↓ |
Italien | Mittwoch | 6,80 | 7,60 | ↓ |
Spanien | Donnerstag | 2,50 | 3,20 | ↓ |
Belgien | Donnerstag | 4,60 | 5,20 | ↓ |
Deutschland | Donnerstag | 6,30 | 6,10 | ↑ |
Niederlande | Freitag | 5,80 | 6,10 | ↓ |
Frankreich | Freitag | 4,70 | 5,10 | ↓ |
Österreich | Freitag | 8,00 | 9,00 | ↓ |
Polen | Freitag | 12,10 | 13,00 | ↓ |
Slowenien | Freitag | 7,90 | 8,40 | ↓ |
Ungarn | Freitag | 7,00 | 7,90 | ↓ |
Eurozone | Freitag | 5,60 | 6,10 | ↓ |
Portugal | Freitag | 3,50 | 4,00 | ↓ |
In der aktuellen Marktphase überzeugt der Krisen-, Vermögens- und Krisenschutz weniger durch eine positive Rendite, sondern vor allem durch seine relativ geringe Kursschwankungsintensität bzw. Volatilität.
In beiden Fällen ist Gold derzeit als weniger volatil anzusehen als bspw. der S&P-500-Index. Das heißt: Trotz der stark ausgeprägten Diversifikation des Aktienindex kann man bei einem Vergleich beider Anlageklassen den Kauf von Gold als weniger riskant einordnen.
Dies stellt einen wichtigen Grund dar, warum das gelbe Edelmetall unter Anlegern seit Generationen als „sicherer Hafen“ und „Stabilitätsanker“ hochangesehen ist. Derzeit deutet absolut gar nichts darauf hin, dass sich diese Sichtweise grundlegend ändern wird. Sollte indes die erwartete Rezession stärker als erwartet ausfallen, dürfte sich dies auf die Performance des Goldpreises positiv auswirken.
Laut einer von Trading Economics veröffentlichten Umfrage unter Analysten soll sich dieses gegenüber dem Vorquartal von 2,6 auf 1,4 Prozent verlangsamt haben. Zur Erinnerung: Die deutsche Wirtschaft schrumpfte in Q1 um 0,5 Prozent.
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