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Stand: 20.02.2024 von Jörg Bernhard
Folgende Anlageklassen notieren derzeit nur knapp unter ihren Rekordhochs bzw. auf dem höchsten Stand seit mehreren Jahren: Gold, diverse Aktienindizes sowie der Bitcoin. Goldminenaktien fristen derzeit hingegen ein Schattendasein.
Jetzt lieber in Goldminen als in Gold investieren?

Investoren ignorieren Goldminenaktien

Es gab Zeiten, in denen Goldminenaktien (verständlicherweise) sehr stark mit dem Goldpreis korreliert haben. Tendierte dieser bergauf, folgten ihm Goldminentitel meist sogar mit einer Hebelwirkung nach oben.

Doch diese vermeintliche Regel hat in den vergangenen Jahren nicht mehr gegolten.

In der Finanzwelt gilt der NYSE ARCA Gold BUGS-Index (Kürzel: HUI), in dem aktuell 22 internationale Goldminentitel aus fünf Ländern enthalten sind, als anerkannter Benchmarkindex für den Goldminensektor. Mit 59,3 bzw. 22,0 Prozent sind kanadische und US-amerikanische Goldminenunternehmen innerhalb des Index am stärksten gewichtet.

Das Kürzel „BUGS“ steht übrigens nicht für „im Dreck wühlende Käfer“, sondern für „Basket of Unhedged Gold Stocks“.

Dies bedeutet, dass die darin enthaltenen Goldminen ihre Goldproduktion nicht im großen Stil gegen einen schwankenden Goldpreis absichern (hedgen).

Dass die Korrelation zwischen Gold und Goldminen in den vergangenen 20 Jahren komplett versagt hat, zeigt das HUI/Gold-Ratio auf. Im Jahr 2004 notierte die Kennzahl nämlich noch bei 0,6 und kollabierte seither auf aktuell 0,11 (siehe Chart).

Damit bewegt sie sich nur noch knapp über dem im Sommer 2015 markierten Allzeittief. Weder der starke Goldpreis noch die allgemeine Marktrally bei internationalen Blue-Chip-Indizes vermochten dem Goldminenindex in den vergangenen Jahren in höhere Regionen verhelfen.

Bildbeschreibung --> was es zu sehen gibtQuelle: macrotrends.net

Extrem niedriges HUI/Gold-Ratio eröffnet enormes Nachholpotenzial

Anleger, deren Portfolio bereits über eine hohe Goldquote verfügt und die nun auf der Suche nach attraktiv bewerteten Aktien mit niedrigem Kurs/Gewinn-Verhältnis und attraktiven Dividendenrenditen sind, sollten den Goldminenindex NYSE Arca Gold Bugs-Index einmal genauer anschauen.

Das historisch niedrige HUI/Gold-Ratio kann man nämlich dahingehend interpretieren, dass Goldminen – verglichen mit einem Direktinvestment in Gold – derzeit über enormes Nachholpotenzial verfügen.

Wichtig zu wissen: Ein niedriges (hohes) HUI/Gold-Ratio lässt Goldminen preiswert (teuer) erscheinen. In den vergangenen 25 Jahren schwankte die Kennzahl zwischen 0,10 (2015) und 0,64 (2003) und bewegte sich somit extrem selten unter dem gegenwärtigen Niveau. Sollte sich in den kommenden Jahren bei einem unterstellten Goldpreis von 2.000 Dollar bspw. ein Ratio von 0,6 einstellen, würde dies beim Goldminenindex einen Anstieg von aktuell 208 Punkte auf 1.200 Zähler bedeuten.

Wer kostengünstig in den NYSE Arca Gold BUGS-Index investieren möchte, kann dies über den Lyxor NYSE Arca Gold BUGS-ETF (WKN: ETF091) bewerkstelligen, sollte dabei aber folgenden Aspekt unbedingt beachten: Während die historische Volatilität (Kursschwankungsintensität) des Goldpreises auf Sicht der vergangenen drei Jahre bei lediglich 11,3 Prozent p.a. lag, kam der Goldminenindex mit 29,3 Prozent p.a. auf einen deutlich höheren Wert. Dies lässt einerseits auf ein hohes Risiko und zugleich aber auch auf eine hohe Renditechance schließen.

Ausblick für die laufende Woche

Seit dem Jahreswechsel ging es mit der Hoffnung auf eine baldige und üppige Zinssenkung steil bergab. Während beim FedWatch-Tool des Terminbörsenbetreibers CME Group zum Jahresauftakt die Wahrscheinlichkeit für eine erste Zinssenkung als relativ sicher galt, verschob sich diese Erwartung mittlerweile deutlich in die Zukunft.

Aktuell zeigt das Tool nämlich eine Wahrscheinlichkeit von 74 Prozent an, dass wir Mitte Juni niedrigere Leitzinsen sehen werden, nachdem dieser Wert vor einem Monat noch bei über 99 Prozent lag.

Angesichts der massiven Abflüsse bei Gold-ETFs und dem seit einigen Wochen zu beobachtenden Verkaufsdruck von den Terminmärkten, kann man der Krisenwährung Gold aktuell ein ausgesprochen hohes Maß an relativer Stärke attestieren.

Fazit: Der Goldpreis will sich – aus welchen Gründen auch immer – offensichtlich nicht in tiefere Regionen bewegen. In den kommenden Handelstagen dürften sich die Akteure an den Goldmärkten für aktuelle Nachrichten von der „Zinsfront“ besonders stark interessieren.

Am Mittwoch steht zum Beispiel das Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung zur Bekanntgabe an.

Danach dürften noch diverse US-Einkaufsmanagerindizes sowie die angekündigten Statements mehrerer US-Notenbanker für erhöhte Aufmerksamkeit und möglicherweise auch zu verstärkten Kursschwankungen beim Goldpreis sorgen.

Autor: Jörg Bernhard
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von Peter L Ustig | 20.02.2024, 22:34 Uhr Antworten

Derzeitige Goldpreise pro Unze bewegen sich schon seit Jahresbeginn relativ stabil im erfreulichen Bereich und wandern lediglich mit ein paar kleinen Steps hoch & runter ohne große Ausreißer.
Gerade just vor wenigen Minuten
wieder einmal erneut einen Kauf getätigt mit der Gewissheit,dass sich die Wertspeicherentwicklung
der erworbenen Ware weiterhin preislich weiter nach oben bewegen wird und seine Kaufkraft stabil gewährleistet.Die gallopierende Inflation vernichtet kontinuierlich Kapital und Guthaben auf den Banken... somit ist man gut bedient, wenn man seinem Bauchgefühl vertraut und investiert wenn es sich anbietet. Derzeitige Bestrebungen unserer Regierenden ,die hiesigen "Heimatschutzbrigaden und Heimatschutzkommandos" aufzustocken und alte Reservisten zu reaktivieren ,lassen den Gedanken in die Heimatgeschichte schweifen, wo
es bereits schon einmal der sogenannte "Volkssturm" (letztes Aufgebot der Alten und Teenager) richten sollte als nichts mehr ging. Es werden demnächst /in den nächsten Monaten/Jahren unruhige Zeiten auf uns zu kommen und da ist es ratsam "mobiles" flexibeles Kapital zu besitzen wenn man kurzfristig "auf Reisen" gehen muss/will.

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