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Stand: 31.10.2023 von Jörg Bernhard
Mittlerweile mutierten viele Krisen zu Kriegen und haben dadurch den Goldpreis in diversen Währungen bereits auf ein neues Rekordhoch getrieben – auch auf Eurobasis. Seit Generationen schwören Menschen auf den traditionellen und dennoch zeitlosen Krisenschutz.
Gold – seit Generationen der „sicherste Hafen“?

Inflation „frisst“ Zins

Eines dürfte jedem Geldanleger klar sein: Wer seit dem Jahrtausendwechsel auf Geldvermögen wie Bargeld, Tagesgeld, Termingeld oder Bundesanleihen vertraut hat, ist aufgrund des seither erlittenen Kaufkraftverlusts deutlich ärmer geworden. Waren nach der Finanzkrise (2008/2009) vor allem die niedrigen Zinsen als Hauptproblem anzusehen, verhindert insbesondere für deutsche Anleger derzeit vor allem die hohe Inflation das Erzielen positiver Realzinsen.

Im September übertraf die Teuerung mit 4,5 Prozent den Wunschwert der Europäischen Zentralbank in Höhe von zwei Prozent um mehr als das Doppelte, während die Renditen von Bundesanleihen mit einem Jahr (3,4 Prozent p.a.) bzw. zehn Jahren Restlaufzeit (2,8 Prozent p.a.) deutlich darunter notierten. Gegenwärtig deutet viel darauf hin, dass wir in Deutschland möglicherweise dauerhaft keine positiven Realzinsen (Rendite > Inflation) sehen werden. Wichtige Lebenshaltungskosten wie Energie oder Lebensmittel dürften sich aufgrund von geopolitischen Risiken und den Folgen des Klimawandels tendenziell eher verteuern als verbilligen.

Und die Notenbanken dieser Welt dürften bei der Ausrichtung ihrer Geldpolitik auch die Schuldentragfähigkeit der Länder stets gebührend berücksichtigen. Deshalb könnte das Inflationsrisiko länger als erwartet – insbesondere für Investoren – ein großes Problem darstellen. Staaten leiden zwar unter den erhöhten Zinskosten, können sich aber dadurch trösten, ihre Schuldenberge in Zukunft mit weniger werthaltigem Geld zurückzahlen zu müssen.


Gold kombiniert Sicherheit und Stabilität

Viele Anleger bemängeln, dass Gold weder Zinsen noch Dividenden bietet und bevorzugen deshalb die Anlageklasse Aktien. In den vergangenen zehn Jahren waren mit thesaurierenden ETFs auf den MSCI World zum Beispiel annualisierte Renditen von über zehn Prozent möglich, während bei Gold weniger als sieben Prozent zu Buche schlugen. Bei risiko-adjustierter Betrachtung relativiert sich aus folgenden Gründen die Bewertung der beiden Anlageergebnisse:

  1. Bei Gold fiel die Kursschwankungsintensität (Volatilität) unter Berücksichtigung der vergangenen fünf Jahre um 4,8 Prozentpunkte niedriger aus
  2. Bei der Kennzahl maximaler Drawdown (Kursrückschlag) wies das Aktieninvestment einen um 8,1 Prozentpunkte höheren Wert als der Goldkauf aus
Der große Vorteil von Aktien besteht darin, dass die Notenbanken alles Erdenkliche tun werden, um dauerhafte wirtschaftliche Schäden zu verhindern, schließlich sind viele von ihnen für eine funktionierende Volkswirtschaft von elementarer Bedeutung. Die ewige Krisenwährung Gold überzeugt hingegen durch seine „intrinsischen Werte“ und seine rund um den Globus zu beobachtende historische Wertschätzung. Deshalb wird Gold vor allem als Synonym für Sicherheit und Stabilität wahrgenommen.


Goldpreis bietet seit Jahrzehnten Sicherheit und Stabilität

Goldpreis in USD seit 1980
Langfristige Goldpreis-Entwicklung in EUR, Quelle: gold.de

Ausblick für die laufende Woche

Der Goldpreis „ziert“ sich aktuell, die psychologisch wichtige Marke von 2.000 Dollar nachhaltig zu überwinden. Neue Impulse in die eine oder andere Richtung könnte das gelbe Edelmetall in der zweiten Wochenhälfte erhalten. Am Mittwoch steht nämlich die Zinsentscheidung der Fed zur Bekanntgabe an. Das FedWatch-Tool des Terminbörsenbetreibers CME Group zeigt derzeit eine Wahrscheinlichkeit von 98,6 Prozent an, dass wir keinen Zinsschritt sehen werden. Von der anschließenden Pressekonferenz erhoffen sich die Marktakteure allerdings Hinweise bezüglich der künftigen US-Geldpolitik.

Des Weiteren dürften sich die Investoren aber auch für die anstehende Datenflut vom US-Arbeitsmarkt stark interessieren. Auf den ADP-Monatsbericht und die Zahl offener Stellen (beide Mittwoch) folgen einen Tag später der Challengerbericht über Stellenstreichungen, der Quartalsbericht über die Lohnkosten sowie die wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe.

Als absolutes Highlight dürfte sich allerdings der für den Freitag angekündigte Monatsbericht des US-Arbeitsministeriums zur Lage am US-Arbeitsmarkt erweisen. Laut einer von Trading Economics veröffentlichten Umfrage unter Analysten soll die Arbeitslosenrate im Oktober bei 3,8 Prozent verharren und die Zahl neu geschaffener Stellen von 336.000 (September) auf 188.000 gesunken sein.

Autor: Jörg Bernhard
Freier Wirtschaftsjournalist
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von Italian Tre | 02.11.2023, 14:17 Uhr Antworten

Ponzi, Fiat, Mario - in etwa in der Reihenfolge.

von Peter L Ustig | 31.10.2023, 22:29 Uhr Antworten

Gut analysiert, was sicherlich jedem EM-Anleger bereits bekannt ist... jedoch gut die Termine zu wissen wann die "Fiat-Geld-und Börsenmafia" sich abspricht um zu manipulieren.

Es bleibt weiterhin spannend,welche "Theatervorführungen" wir in Sachen Krieg/Krise/Klimapsychose und Energiezirkus noch alle zukünftig so dargeboten bekommen werden.

Manchmal braucht's einfach nur ein kühles Bier und kühlen Kopf um die "Show" lächelnd zu beobachten.

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