GOLD | 1.823,19 $/oz | 1.741,14 €/oz | 55,98 €/g | 55.979 €/kg |
SILBER | 21,20 $/oz | 20,24 €/oz | 0,65 €/g | 650,73 €/kg |
Wie schon bei unserer Liste mit den Top Ten der teuersten Goldmünzen der Welt, so war auch für die Aufnahme in unsere Top Ten Liste der wertvollsten Silbermünzen Bedingung, dass die Münze nachweislich mindestens einmal gegen Bezahlung über den Ladentisch gegangen ist, also tatsächlich verkauft wurde. Preis-Schätzungen oder reine Ausstellungsstücke sind also nicht berücksichtigt.
Zudem haben wir einige Kandidaten gelistet, die allein vom Preis her nicht zu den teuersten Silbermünzen der Welt zählen würden, die wir aber in anderer Hinsicht für erwähnenswert halten. Sonst wären die Top 10 der begehrtesten Silbermünzen aller Zeiten vermutlich nur mit US-amerikanischen Exemplaren belegt.
Ranking | Name | Preis | Detailinfo |
---|---|---|---|
Platz 1 | "Flowing Hair" Silver Dollar USA 1794 | 12.000.000 $ | Details |
Platz 2 | Silberdollar "Bowed Liberty", USA 1804 | 4.140.000 $ | Details |
Platz 3 | Silberrubel "Iwan VI", Russland 1740 | 3.600.000 CHF | Details |
Platz 4 | Silver Cent, USA 1792 | 1.410.000 $ | Details |
Platz 5 | Chinese Dragon Dollar 1910 "Yunnan Spring" | 1.035.000 $ | Details |
Platz 6 | Dei Gratia Dollar, Kanada 1911 | 690 000 $ | Details |
Platz 7 | Naxos Silber Tetradrachme (gr. Antike) | 613.999 $ | Details |
Platz 8 | Holey Dollar, Australien 1813 | 508.000 $ | Details |
Platz 9 | 10 Taler "Julius Löser", Braunschweig-Wolfenbüttel 1638 | 220.000 £ | Details |
Platz 10 | Sachsen 3 Mark, "Friedrich der Weise", Kaiserreich 1917 | 141.450 € | Details |
Verkauft 2022 für 12.000.000 Dollar
Der Titel teuerste Silbermünze der Welt gebührt dem Flowing Hair Silber Dollar 1794. Für 12 Millionen Dollar wurde diese Silbermünze 2022 verkauft.
Dieser historische Silber Dollar war die erste Dollarmünze überhaupt, die von der US Regierung ausgegeben wurde. Die Prägung fand statt in den Jahren 1794 und 1795. Zur Erinnerung: 1776 erklärten die damals (noch) 13 Kolonien an der Ostküste ihre Unabhängigkeit von England. Damit ergab sich auch die Notwendigkeit einer eigenen Währung.
Deshalb ist der 1794er Flowing Hair Dollar bei Sammlern so begehrt. Als Urahn des heutigen Dollars ist er ein historisch bedeutsames Stück Zeitgeschichte aus der Gründungszeit der USA. Mehr: Flowing Hair Silber Dollar 1794: Geschichte, Preise, Details
Verkauft 1999 für 4.140.000 Dollar
Wir sind wieder in den USA. Denn über 4 Millionen Dollar Verkaufspreis für eine kleine Silbermünze sind auch nicht von schlechten Eltern. Diesen Preis erzielte nämlich ein 1804 Silberdollar, auch auch Bowed Liberty Dollar genannt. Und das im Jahre 1999. Das schafft Raum für Phantasien. Wie teuer wäre diese Silbermünze wohl heute?
Interessant an den 1804 Silberdollars ist, dass zwar die Angabe “1804” aufgeprägt ist, diese Münzen tatsächlich aber erst ab 1830 hergestellt wurden. Numismatiker unterscheiden beim Silver Dollar insgesamt 15 Muster, zudem wird unterschieden nach Class I, II und III. Doch alle 1804er Silberdollars zählen zu den begehrtesten Sammlermünzen der Welt. Für schöne Exemplare werden Spitzenpreise bezahlt. Wie die satten 4.140.000 Dollar für dieses Exemplar der Kategorie Class I Draped Bust Dollar.
Verkauft 2012 für 3.600.000 CHF
Für Platz drei gehen wir nach Russland. Ein Silber-Rubel "Iwan VI" aus dem Jahr 1740 wurde 2012 für 3.600.000 Schweizer Franken verkauft. Abgesehen vom exorbitant hohen Preis ist diese Silbermünze deshalb bemerkenswert, weil sie einer besonders tragischen Figur der russischen Geschichte gewidmet ist.
Iwan der VI. (1740 - 1764) kam bereits im Alter von zwei Monaten nominell auf den Thron. Ein Jahr später wurde er gestürzt und musste dann den Rest seines Lebens in Gefangenschaft verbringen, bis er schließlich ermordet wurde. Ein Menschenleben, das schon als Säugling Opfer politischer Intrigen wurde und somit nie eine Chance hatte.
Iwan der VI hat also faktisch nie regiert. Dennoch wurden in seinem Namen Silbermünzen geprägt. Experten gehen davon aus, dass nur zwei oder drei Exemplare existieren.
Verkauft 2014 für 1.410.000 Dollar
Das 1 Million Cent Stück: So könnte die alternative Überschrift für diesen Platz lauten, den der Silver Cent 1792 belegt. Nominal gesehen begeben wir uns also in den kleinen Bereich der Cents.
Und auch dazu gibt es eine hübsche Geschichte, die Sammlerherzen höher schlagen lässt. In ihrer Gründerzeit planten die USA die Ausgabe von Cent Stücken aus reinem Kupfer. Um aber auf einen angemessenen intrinsischen Wert zu kommen, was viele damals für nötig erachteten, wäre eine Cent Münze aus reinem Kupfer viel zu groß und zu schwer geworden.
Da kam man auf eine gute Idee: Was wäre, wenn man in die Mitte der Kupfermünze einen kleinen Silberstöpsel einpflanzen würde? Damit hätte man ein handliches kleines Format. So entstand der 1792er Silber Cent, auch Silver Center Cent genannt. Geschichtlich betrachtet also ein früher Ahne heutiger Bimetall-Münzen.
Durchgesetzt in der Massenprägung hat sich der Silver Cent freilich nie. Numismatiker gehen davon aus, dass es davon etwa ein Dutzend Exemplare gibt.
Trotz des Silberanteils also eigentlich eine Kupfermünze. Doch das kleine Stückchen Silber in der Mitte macht den Unterschied. So viel Geld für sowenig Silber - da drücken wir ein Auge zu und nehmen den 1792er Silver Cent gern auf in unser Top 10 Ranking mit außergewöhnlichen Silbermünzen.
Verkauft 2010 für 1.035.000 Dollar
Platz fünf vergeben wir für eine chinesische Silbermünze, den sagenumworbenen Chinese Dragon Dollar 1910. Diese Münze ist auch bekannt als Yunnan Spring Dollar.
Was hat es damit auf sich? Es ist der Satz "Made Spring 1910 in Yunnan Province”, den die eingeprägten chinesischen Schriftzeichen ergeben sollen, wenn man sie entziffert. Also hergestellt im Frühling 1910 in der Provinz Yunnan. Bis heute wird gerätselt, wie es dazu gekommen ist und was es bedeuten soll. Simple Information? Aber wozu? Oder vielleicht eine geheime Botschaft? Nur zwei Exemplare sind bekannt. Das macht diese Münze für viele Sammler natürlich zu einem besonderen Objekt der Begierde.
Überliefert ist ein Verkaufspreis von US$ 1.035.000, der 2010 in Hong Kong erzielt wurde.
Verkauft 2003 für 690 000 Dollar
Im Jahre 1911 wollte Kanada eine Silbermünze prägen lassen, den Dollar. Alles war fertig vorbereitet, das Design mit King George V und der Inschrift "Dei Gratia”, die Prägestempel, Testprägungen - und dann der plötzliche Stopp.
Bis heute weiß man nicht, warum es nie zur Produktion kam. Lediglich drei Exemplare sollen die Prägestätte verlassen haben. Sie blieben Jahrzehntelang verschollen, bis sie in den 1960er Jahren wieder auftauchten. Auch das ein Stoff, aus dem spannende Romane gemacht werden könnten. Vielleicht ist der Dei Gratia Dollar deshalb so ein beliebtes Motiv für Silbermünzen Original-Repliken?
Verkauft 2012 für ca 613.999 Dollar
Jetzt wird es alt. Wir gehen zurück in die griechische Antike. Um genau zu sein: Ins Jahr 460 v.Chr. Aus dieser Zeit stammt der Naxos Silber Drachme. Er zeigt Dionysos und Silenos, zwei Figuren aus der griechischen Mythologie. Diese selten schöne historische Silbermünze erzielte 2012 einen Verkaufspreis von 613.999 US-Dollar.
Verkauft 2015 für 508.000 Dollar
Australien, 18. Jahrhundert: Der Kontinent ist kaum mehr als ein riesengroßes gottverlassenes Stück Wüste mitten im Ozean. Giftiges Getier gibt es viel, Annehmlichkeiten wenig. Also ideal, um unliebsame Häftlinge abzuschieben. So mag man damals in England gedacht haben. Folgerichtig wurde Australien britische Strafkolonie.
New South Wales, 1813: Lachlan Macquarie ist Gouverneur in dieser Region, die heute ein gleichnamiger Bundesstaat in Australien ist. Das einzig funktionierende Zahlungsmittel ist Rum. Doch Macquarie ist ein umtriebiger Mensch. Er will eine funktionierende Wirtschaft auf die Beine stellen. Dazu braucht er eine Währung. Also beantragt er Münzen im Mutterland Großbritannien. Die bekommt er aber nicht. So begnügt er sich mit spanischen Silbermünzen, die er anderweitig erworben hatte.
Doch das Material wird schnell knapp. Um den wachsenden Ansprüchen gerecht zu werden, hat Macquarie eine geniale Idee: Aus Eins mach Zwei. Er läßt kurzerhand in der Mitte der spanischen Silbermünzen ein Loch ausstanzen (= den "Dump”). So bekommt er den Holey mit einem Wert von fünf Shilling, und den Dump, der genau ein Viertel des Wertes hat, also ein Shilling und drei Pence. Problem gelöst, Anzahl der im Umlauf befindlichen Münzen verdoppelt, Münzknappheit beseitigt.
Damit haben wir auch das Geheimnis des Wortes "Holey” gelüftet. Der Holey Dollar aus Australien ist eine löchrige Silbermünze (englisch: "hole” = Loch). Oder ein Silberring, wenn man so will. Was ihrem Wert aber keinen Abbruch tut. Der Holey Dollar gilt als erste eigenständig geprägte Münze Australiens.
Solche Kuriositäten mögen Silbermünzensammler. Schätzungen zufolge soll es aber heute kaum mehr als 80 Holey Dollars geben. Das treibt natürlich den Preis für diese Silbermünze.
Verkauft 2015 für 220.000 GBP
Platz neun vergeben wir an eine wertvolle deutsche Silbermünze: 220.000 britische Pfund erzielte bei einer Münzauktion im Jahre 2015 dieser silberne Juliuslöser 10 Taler von 1638. Zum damaligen Zeitpunkt umgerechnet um die 300.000 Euro.
Die in Silber geprägten Juliuslöser beeindrucken durch ihre Größe. Nicht umsonst heißen sie auch Schau-Münzen. Eingeführt wurden sie durch den Fürsten Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel (1528 -1589). Das Silber kam aus den nahe gelegenen Silberbergwerken im Harz.
Die Juliuslöser waren allerdings nicht nur Prunk und Protz. Julius galt zu seiner Zeit als fortschrittlicher Merkantilist, der auch finanzpolitisch dachte. Ein Historiker berichtete 1860: "Herzog Julius wünschte, daß ein Jeder seiner Unterthanen einen baaren Nothpfennig hätte; dazu ließ er diese Stücke prägen, von denen jeder Hausbesitzer eins einlösen musste”. Münzgeschichtlich betrachtet sehen viele solche Löser daher auch weniger als Geld oder Zahlungsmittel, sondern als Vorläufer heutiger moderner silberner Anlagemünzen. Oder, wenn man so will: Ein fast schon modern anmutender Aufruf zur Vermögensanlage. Allerdings verbunden mit der Pflicht, das in Silber angelegte Geld wieder einzulösen, sollte die Obrigkeit mal in finanzielle Schwierigkeit geraten. Ein Schelm, wer jetzt an Vorläufer heutiger Rettungsschirme für marode Banken denkt…
Verkauft 2016 für 141.450 EUR
Wir bleiben in Deutschland. Friedrich III von Sachsen (1463 - 1525), auch bekannt als Friedrich der Weise, ist heute vor allem bekannt als Unterstützer von Martin Luther, als dieser im Clinch mit der katholischen Kirche stand. Der sächsische Kurfürst galt als Reformer, der sogar Verständnis hatte für die Nöte des Bauernstandes, als dieser gegen den Adel aufbegehrte.
Soweit die Vorgeschichte zu dieser Silbermünze. Ausgegeben wurde sie 1917 anlässlich des 400-jährigen Luther-Jubiläums vom deutschen Kaiserreich als 3 Mark Münze. Daher auch der etwas sperrige Name 3 Mark Sachsen 1917, oder auch Sachsen 3 Mark 1917 Friedrich der Weise.
Münzsammler allerdings lassen sich von sperrigen Bezeichnungen nicht irritieren. Denn auch bei deutschen Silbermünzen gilt: Was selten ist, das ist auch begehrt. Nur 100 Stück wurden geprägt, davon 50 Stück später wieder eingeschmolzen. 2016 erzielte diese deutsche Silbermünze einen Preis von 141.450 Euro.
Angesichts solcher astronomischen Preise fragt man sich: Welchen Wert hat denn nun eine Silbermünze? Gibt es überhaupt einen "wahren" Wert? Hier ist zu unterscheiden zwischen historischen Silbermünzen und Anlagemünzen.
Allerdings lässt sich die Grenze zwischen Anlagemünze und Sammlermünze nicht immer exakt ziehen. Hin und wieder entwickeln sich auch Anlagemünzen zu besonders gesuchten Münzen, weil bestimmte Motive besonders beliebt sind. Das bedeutet dann einen extra Wertzuwachs, also einen Marktwert, der nicht mehr nur am reinen Silberwert orientiert ist. Beispiel: Die Serie Lunar II "Maus" 2008 in bestimmten Stückelungen.
Ihre Meinung interessiert uns!
Ich habe eine ähnliche wie die u.a. aus ihrer Internetseite:
Fotos sind vorhanden, wer kann mir den Wert ermitteln ?
Platz 5: Chinese Dragon Dollar, 1910
Verkauft 2010 für 1.035.000 Dollar
Chinese Dragon Dollar 1910 Yunnan Spring Silbermünze
Platz fünf vergeben wir für eine chinesische Silbermünze, den sagenumworbenen Chinese Dragon Dollar 1910. Diese Münze ist auch bekannt als Yunnan Spring Dollar.
Was hat es damit auf sich? Es ist der Satz "Made Spring 1910 in Yunnan Province”, den die eingeprägten chinesischen Schriftzeichen ergeben sollen, wenn man sie entziffert. Also hergestellt im Frühling 1910 in der Provinz Yunnan. Bis heute wird gerätselt, wie es dazu gekommen ist und was es bedeuten soll. Simple Information? Aber wozu? Oder vielleicht eine geheime Botschaft? Nur zwei Exemplare sind bekannt. Das macht diese Münze für viele Sammler natürlich zu einem besonderen Objekt der Begierde.
Überliefert ist ein Verkaufspreis von US$ 1.035.000, der 2010 in Hong Kong erzielt wurde.
Danke mit freundlichem Gruß
Alfred
Anmerkungen zu Platz 3:
Fehler 1: Es handelt sich um Ivan III., nicht Ivan VI.
Fehler 2: der Rubel stammt aus dem Jahre 1740, nicht 1704
Beim Durchlesen sind mir noch ein paar kleine Fehler aufgefallen, die man eventuell noch korrigieren könnte.
Einmal ist bei Rang 5 im Text von Platz vier die Rede und das Herstellungsdatum wurde einmal verwechselt. Bei Rang 7 ist im zweiten Satz noch ein "in" zu viel.
Ansonsten ein ganz netter und interessanter Artikel
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