GOLD | 1.975,84 $/oz | 1.841,28 €/oz | 59,20 €/g | 59.198 €/kg |
SILBER | 23,76 $/oz | 22,14 €/oz | 0,71 €/g | 711,82 €/kg |
Die weltweite Goldnachfrage betrug 2022 insgesamt 4.741 Tonnen. Im Vergleich zum Vorjahr 2021 bedeutet dies einen deutlichen Zuwachs um 18 %.
Diese Zahlen veröffentlichte Ende Januar 2023 das World Gold Council (WGC), die Lobbyorganisation der Goldminenindustrie mit Sitz in London.(1). Deren jährliche Gold Demand Trends sind regelmäßig publizierte Reports mit wichtigen Zahlen und Fakten zum globalen Goldmarkt.
Unterm Strich liegt die stark gestiegene Goldnachfrage 2022 nur knapp unter dem Goldnachfrage All Time High aus dem Jahr 2011 mit 4.746,4 Tonnen. Deutlich zu sehen auch der Nachfrage-Einbruch in 2020, als die Corona-Pandemie die Welt fest im Griff hatte:
Woher kommt das Gold? Hier gibt es im Wesentlichen drei Zuflüsse: Neu gefördertes Gold aus Goldminen, recyceltes Gold sowie Netto Hedging, also Termingeschäfte von Minenbetreibern. Mehr: Goldförderung
Bei der weltweiten Gesamtnachfrage nach Gold werden die vier Segmente Schmuck, Zentralbanken, Investment und Industrie unterschieden.
Der Sektor "Investment" wird dann weiter ausdifferenziert nach Münzen & Barren einerseits sowie goldgedeckte ETFs und vergleichbare Finanzprodukte andererseits.
In 2022 stellte die Schmuckbranche, wie schon in den Vorjahren, den Löwenanteil der Goldnachfrage. Die Verteilung der vier Hauptsektoren im Detail:
Auch wenn die Gesamtnachfrage in 2022 stark anstieg: Nach Sektoren analysiert verlief die Entwicklung unterschiedlich. Haupttreiber des Nachfragezuwachses war die stark angestiegene Nachfrage der Zentralbanken. Sie wuchs um + 152 %. Auch Investmentgold war gefragt. Hier gab es unterm Strich ein Nachfrageplus von 10%.
Dagegen war die Nachfrage von Seiten der Industrie ( - 7 %) und der Schmuckbranche (- 2 %) schwächer als in 2021.
Sektor | Veränderung zum Vorjahr |
---|---|
Zentralbanken | + 152 % |
Investment | + 10 % |
Goldschmuck | - 2 % |
Industrie | - 7 % |
Mit einem Plus von 152 % zeigten die Zentralbanken in 2022 einen Rekordhunger. Insgesamt 1136 Tonnen Gold kauften alle Zentralbanken zusammen weltweit - der höchste Wert seit 55 Jahren. Damit wird ein Trend fortgeschrieben, der 2010 begann. Denn seit dieser Zeit sind die Zentralbanken als Gruppe per Saldo ein Nettokäufer auf dem Weltmarkt für Gold.
Lohnend allerdings der genaue Blick: Als Goldkäufer besonders aufgefallen sind, wie schon in den letzten Jahren, einmal mehr Staaten mit autokratisch-autoritären Regierungsformen und/oder einem Status als aufstrebendes Schwellenland. In 2022 waren die größten Käufer die Türkei, China, Ägypten, Katar und Irak. In den letzten Jahren zählte hierzu auch stets Russland. Hier räumt der Report einen Unschärfefaktor ein, da namentlich Russland keine Angaben mehr macht.
Die Goldbestände klassischer westlicher Demokratien oder "entwickelter" Staaten wie USA, Deutschland, Frankreich, Italien, Schweiz oder Japan sind seit dagegen Jahrzehnten praktisch unverändert oder sinken sogar leicht. Viele Zentralbanken halten auch gar kein Gold.
Die höchsten Goldreserven weltweit in absoluten Zahlen haben die USA mit 8133,5 Tonnen, gefolgt von Deutschland mit 3355,1 Tonnen (Stand November 2022). Mehr: Goldreserven der Zentralbanken
Ebenfalls deutlich zum Anstieg der Gold Gesamtnachfrage beigetragen hat der Investmentsektor. Allerdings ist das Bild im Detail zweigeteilt. Während die Nachfrage bei Münzen und Barren zulegen konnte, verzeichneten goldgedeckte ETFs und vergleichbare Finanzprodukte einen Abfluss. ETF Abflüssen von -110,4 Tonnen stand eine Nachfrage nach physischem Gold von + 1217,1 Tonnen gegenüber. Im Saldo ergibt das 1106, 8 Tonnen, gleichbedeutend mit einem Nachfrageplus von 10 % gegenüber 2021:
Nachfrage Investment | 2021 | 2022 | Veränderung % |
---|---|---|---|
Total: | 1001,9 t | 1106,8 t | + 10 % |
China und Indien haben seit je bei Goldschmuck die größte Nachfrage. In 2022 gab es insbesondere China einen großen Nachfrageinbruch von -15 % im Vergleich zum Vorjahr. Als Grund gilt Corona.
Auch aus Indien ist in 2022 einen Rückgang der Nachfrage um - 2% zu verzeichnen. Diese beiden wichtigen Märkte sorgten wesentlich dafür, dass die weltweite Nachfrage nach Gold von Seiten der Schmuckindustrie insgesamt um 2 % sank.
Goldschmuck Markt | 2021 | 2022 | Veränderung % |
---|---|---|---|
China | 673,3 t | 570,9 t | - 15 % |
Indien | 610,9 t | 600,4 t | - 2 % |
Weitere wichtige Märkte für Goldschmuck sind die USA, Türkei, Saudi Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Deutschland spielt auf dem globalen Schmuckmarkt nur eine Nebenrolle.
Allgemeine globale Krisenherde, Handelsbeschränkungen und teils noch immer schlecht funktionierende Lieferketten nennt der Report als Ursache für den deutlichen Rückgang der Goldnachfrage durch die Industrie.
Nachfrage Industrie | 2021 | 2022 | Veränderung % |
---|---|---|---|
Total: | 330,2 t | 308,5 t | - 7 % |
Den mit Abstand größten Appetit auf Gold hat die Elektronikindustrie. Die Nachfrage für zahnmedizinische Zwecke ist wenig bedeutend.
Quellen:
(1) World Gold Council: Gold Demand Trends - Full Year Report 2022
Gold is in relation to silver to high because the rich people believe that they are better. Silver is for little people. The Ratio is in this reason on 80.
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