GOLD | 3.327,43 $/oz | 2.928,19 €/oz | 94,14 €/g | 94.143 €/kg |
SILBER | 32,55 $/oz | 28,65 €/oz | 0,92 €/g | 921,12 €/kg |
Laut dem aktuellen Bericht des World Gold Council (WGC) verzeichnete der globale Goldmarkt im Jahr 2024 bedeutende Entwicklungen. Die Gesamtnachfrage nach Gold stieg um 1,54 % von 4.899 Tonnen im Jahr 2023 auf 4.974,5 Tonnen. Dieser Anstieg wurde maßgeblich durch verstärkte Investitionen sowie Käufe von Zentralbanken beeinflusst.
Der Investmentsektor zeigte ein starkes Wachstum und legte um 25 % zu, wobei die Nachfrage von 945,5 Tonnen im Jahr 2023 auf 1.179,5 Tonnen im Jahr 2024 stieg. Diese Entwicklung wurde insbesondere durch eine Erholung der Gold-ETFs im zweiten Halbjahr 2024 unterstützt.
Im Gegensatz dazu verzeichnete die Schmucknachfrage einen Rückgang von ca. 11 %, von 2.110,6 Tonnen im Jahr 2023 auf 1.877,1 Tonnen im Jahr 2024. Hauptfaktor für diesen Rückgang war das hohe Goldpreisniveau, das die Konsumentennachfrage in den wichtigsten Märkten dämpfte.
Diese Entwicklungen unterstreichen die dynamische Natur des Goldmarktes sowie die unterschiedlichen Faktoren, die die Nachfrage in verschiedenen Sektoren beeinflussen.
Unterm Strich liegt die gestiegene Goldnachfrage 202 nochmals höher als im Rekordjahr 2023 mit 4.974,5 Tonnen inkl. OTC-Geschäfte.
Deutlich zu sehen ist auch der Nachfrage-Einbruch im Jahr 2020, als die Corona-Pandemie die Welt fest im Griff hatte:
Goldnachfrage: Aktueller Stand und Entwicklung im Jahresvergleich inkl. OTC-Geschäfte
Woher kommt das Gold? Hier gibt es im Wesentlichen drei Zuflüsse: neu gefördertes Gold aus Goldminen, recyceltes Gold sowie Netto Hedging, also Termingeschäfte von Minenbetreibern. Mehr: Goldförderung
Bei der weltweiten Gesamtnachfrage nach Gold werden die vier Segmente Schmuck, Zentralbanken, Investment und Industrie unterschieden.
Der Sektor "Investment" wird dann weiter ausdifferenziert nach Münzen & Barren einerseits sowie goldgedeckte ETFs und vergleichbare Finanzprodukte (OTC) andererseits.
In 2023 stellte die Schmuckbranche, wie schon in den Vorjahren, den Löwenanteil der Goldnachfrage. Die Verteilung der vier Hauptsektoren im Detail:
Goldnachfrage 2024: Anteile nach Sektoren
Im Jahr 2023 nahmen die OTC-Geschäfte deutlich zu und verzeichneten einen Zuwachs von über 750 %. Im Jahr 2024 zeigte sich hingegen ein moderater Rückgang um etwa 7 %, von 453,4 auf 420,7. Doch was genau sind OTC-Geschäfte, und wie lassen sich diese Schwankungen erklären?
OTC-Geschäfte (OTC = Over-The-Counter) bei Gold beziehen sich auf den Handel des Edelmetalls außerhalb regulierter Börsen. Diese Transaktionen finden direkt zwischen den Parteien statt, oft über Broker oder Finanzinstitute vermittelt. Sie ermöglichen es den Händlern, Gold in großen Mengen diskret und unter Umgehung internationaler Sanktionen zu kaufen oder zu verkaufen, ohne die Formalitäten und Vorschriften, die an reguläre Börsenplätze gebunden sind.
OTC-Geschäfte bieten zudem Flexibilität in Bezug auf die Preisgestaltung und die Vertragsbedingungen (frei aushandelbar, Bezahlung auch in Rohöl, Yuan, Rubel oder Bitcoin statt in US-Dollar).
Dadurch können OTC-Geschäfte jedoch auch weniger transparent sein und ein höheres Risiko für die beteiligten Parteien mit sich bringen. Die statistische Datenerfassung ist dadurch ebenfalls erschwert.
Die Gesamtnachfrage von Gold stieg im Jahr 2024 im Vergleich zu 2023 leicht um 1,5 % auf 4.974,5 Tonnen. Während die Minenproduktion nahezu stabil blieb, nahm das recycelte Gold um 11 % zu. Gleichzeitig ging das Netto-Hedging der Produzenten, also die Absicherung von Goldverkäufen durch Termingeschäfte, zurück.
Auf der Nachfrageseite gab es unterschiedliche Entwicklungen: Die Schmucknachfrage sank spürbar, mit einem Rückgang von 9 % in der Schmuckherstellung und 11 % im Schmuckkonsum. Gleichzeitig stieg jedoch die Nachfrage in der Technologiebranche um 7 %, insbesondere in der Elektronik mit einem Plus von 9 %, da Gold dort für Leiterplatten und andere Bauteile verwendet wird.
Auch der Investmentsektor zeigte eine deutliche Veränderung: Die Gesamtnachfrage nach Anlagegold wuchs um 25 %. Besonders gefragt waren Goldbarren (+10 %), während die Nachfrage nach Goldmünzen um 31 % zurückging. Gold-ETFs, also börsengehandelte Fonds, reduzierten ihre Abflüsse deutlich, was auf ein gestiegenes Investoreninteresse hinweist.
Sektor | Veränderung zum Vorjahr |
---|---|
Zentralbanken | - 1 Prozent |
Investment | + 25 Prozent |
Goldschmuck | - 11 Prozent |
Industrie | + 7 Prozent |
OTC | - 7 Prozent |
Im Jahr 2024 setzten die Zentralbanken ihren Trend fort und erhöhten ihre Goldreserven um 1.044,6 Tonnen, was dem dritthöchsten Anstieg seit 1967 entspricht. Dieser Trend, der seit 2010 anhält, zeigt, dass Zentralbanken weiterhin als Nettokäufer auf dem Goldmarkt agieren.
Besonders aktiv waren erneut Staaten mit autokratischen Regierungsformen oder aufstrebende Schwellenländer. Überraschend belegte Polen im Jahr 2024 den zweiten Platz unter den größten staatlichen Goldkäufern, was möglicherweise mit der geografischen Nähe zum Konflikt zwischen Russland und der Ukraine zusammenhängt.
Neben Polen zählten
zu den eifrigsten Goldkäufern. Russland machte in den letzten Jahren keine offiziellen Angaben zu seinen Goldkäufen, weshalb hier Unsicherheiten bestehen.
In westlichen Demokratien oder entwickelten Staaten wie den
blieben die Goldreserven hingegen seit Jahrzehnten nahezu unverändert oder sanken leicht. Viele Zentralbanken dieser Länder halten auch gar kein Gold. Die USA verfügen mit 8.133,5 Tonnen über die weltweit größten Goldreserven, gefolgt von Deutschland mit 3.355,1 Tonnen (Stand November 2022).
Weitere Infos zu: Goldreserven der Zentralbanken
Im Jahr 2024 stieg die Gesamtnachfrage nach Anlagegold um 25 % auf 1.179,5 Tonnen. Besonders gefragt waren Goldbarren (+10 % auf 860,0 Tonnen), während die Nachfrage nach offiziellen Goldmünzen um 31 % auf 201,0 Tonnen sank.
Bei goldgedeckten ETFs gingen die Abflüsse von 244,2 Tonnen im Jahr 2023 auf 6,8 Tonnen zurück – ein Hinweis auf ein steigendes Investoreninteresse.
Physisches Gold bleibt gefragt, während sich das Vertrauen in börsengehandelte Goldprodukte stabilisiert.
Nachfrage Investment | 2023 | 2022 | Veränderung % |
---|---|---|---|
Total: | 945,5 t | 1.179,5 t | + 25 % |
China und Indien sind traditionell die größten Märkte für Goldschmuck.
Im Jahr 2023 erholte sich die chinesische Schmucknachfrage nach dem Corona-bedingten Einbruch von 2022 deutlich und stieg auf 603,2 Tonnen. 2024 folgte jedoch ein starker Rückgang um 20,5 % auf 479,3 Tonnen, was vor allem auf steigende Preise und eine schwächere Kaufkraft zurückzuführen ist.
In Indien setzte sich die leichte Abschwächung fort: Nach einem Rückgang von 2 % im Jahr 2023 sank die Nachfrage 2024 um weitere 2,2 % auf 563,4 Tonnen. Auch hier spielten höhere Goldpreise eine Rolle.
Diese Entwicklungen führten dazu, dass die weltweite Schmucknachfrage insgesamt sank, da die beiden größten Märkte weniger Goldschmuck nachfragten.
Goldschmuck Markt | 2023 | 2024 | Veränderungsrate |
---|---|---|---|
China | 603,2 t | 479,3 t | - 25,9 Prozent |
Indien | 575,8 t | 563,4 t | - 2,2 Prozent |
Weitere wichtige Märkte für Goldschmuck sind die USA, die Türkei, Saudi Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate (UAE). Deutschland spielt auf dem globalen Schmuckmarkt nur eine Nebenrolle.
Im Jahr 2023 verzeichnete die industrielle Goldnachfrage eine Schwächephase, bedingt durch globale Krisen, Handelsbeschränkungen und stockende Lieferketten. Zusätzlich belasteten die Konjunkturschwäche in China und Deutschland sowie der hohe Goldpreis die Nachfrage, wodurch verstärkt auf Alternativen wie Silber, Nickel oder Kupfer zurückgegriffen wurde.
Nachfrage Industrie | 2023 | 2024 | Veränderung % |
---|---|---|---|
Total: | 305,2 t | 326,1 t | + 7 % |
2024 erholte sich die industrielle Goldnachfrage jedoch und stieg um 6,8 % auf 326,1 Tonnen.
Die Elektronikindustrie bleibt mit Abstand der größte industrielle Verbraucher von Gold, da es für Leiterplatten und andere Hightech-Komponenten unersetzlich ist. Die zahnmedizinische Goldnachfrage (Der Gold-Zahn ist out) hingegen nimmt weiter ab, da moderne Hightech-Materialien zunehmend klassische Goldlegierungen ersetzen.
Quellen: (1) World Gold Council: Gold Demand Trends - Trends Full Year and Q4 2024
Gold is in relation to silver to high because the rich people believe that they are better. Silver is for little people. The Ratio is in this reason on 80.
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