GOLD | 3.324,65 $/oz | 2.832,06 €/oz | 91,05 €/g | 91.053 €/kg |
SILBER | 36,46 $/oz | 31,05 €/oz | 1,00 €/g | 998,28 €/kg |
Im Jahr 2024* wird die weltweite Silbernachfrage voraussichtlich ein beeindruckendes Niveau von etwa 37.579 Tonnen erreichen. Das entspricht rund 1,12 Milliarden Feinunzen Silber (1 Feinunze = ca. 31,1 Gramm). Verglichen mit 2023 bedeutet dies einen moderaten Anstieg der globalen Nachfrage um etwa 1 Prozent.
Die Daten stammen aus dem November-Report 2024 des The Silver Institute, die Marketing- und Lobbyorganisation der Silberförderer und Minenbetreiber¹. Ihre regelmäßigen Berichte und Analysen gelten als Branchenreferenz und bieten detaillierte Einblicke in den globalen Silbermarkt.Die weltweite Silbernachfrage erreichte 2023 ein beeindruckendes Niveau von 1.208 Millionen Feinunzen, was das zweithöchste Ergebnis aller Zeiten darstellt. Der bisherige Spitzenwert wurde 2022 mit 1.242 Millionen Feinunzen erzielt.
Ein spannender Vergleich ergibt sich zwischen der Nachfrage nach Silber und Gold im Jahr 2023: Während die weltweite Goldnachfrage rund 4.899 Tonnen betrug, lag die Silbernachfrage mit 37.282 Tonnen mengenmäßig etwa 7,6-mal höher. Dennoch bleibt das Gold-Silber-Preisverhältnis ("Gold-Silver-Ratio") mit zurzeit 1:88 deutlich zugunsten von Gold verschoben, obwohl die bekannten überirdischen Silberbestände ("Above Ground Stocks") mittlerweile geringer sind als die von Gold.
Laut dem "Silver Survey 2024" des The Silver Institute sanken die überirdischen Bestände von 1.666,9 Millionen Feinunzen im Jahr 2021 auf 1.285,5 Millionen Feinunzen in 2022 und weiter auf 1.229,9 Millionen Feinunzen in 2023, was einem Rückgang von 5 Prozent entspricht. Für 2024 wird ein weiterer Rückgang erwartet, da das Angebotsdefizit anhält.
Die Ursachen dafür liegen unter anderem in der Manipulation des Silberpreises (Preisfestsetzung mittels Absprachen) durch einige wenige Banken wie bei der LBMA in London sowie im Derivatehandel an der COMEX in New York, wo auf eine reale Unze Silber etwa 400 "Papier"-Kontrakte entfallen.
Mit einer voraussichtlichen Steigerung der Industrienachfrage um 7 Prozent im Jahr 2024 könnten diese Entwicklungen zu Lieferengpässen führen und den Silbermarkt nachhaltig beeinflussen.
Tipp: Mehr zur Goldnachfrage und Marktanalysen finden Sie hier
Die Gesamtnachfrage nach Silber im Jahr 2024 wird auf 1.208 Millionen Feinunzen geschätzt und verteilt sich auf sechs zentrale Sektoren. Die wichtigsten Zahlen im Überblick:
Die steigende industrielle Nachfrage unterstreicht die wachsende Bedeutung von Silber in Hightech-Bereichen wie Photovoltaik und Elektronik. Diese Sektoren profitieren vom technologischen Fortschritt und der zunehmenden Elektrifizierung, was zu einem Zuwachs von 7 Prozent im Industriesektor führte.
Auch die Bereiche Silberschmuck und Silberwaren verzeichneten ein Wachstum von jeweils 5 Prozent. Insbesondere bei Schmuckherstellern spielt Silber als kostengünstiges Legierungsmetall eine wichtige Rolle im Vergleich zu Gold. Allerdings bleibt der Einfluss dieser Sektoren auf die Gesamtnachfrage begrenzt, da sie nur einen kleineren Marktanteil ausmachen.
Rückgänge durch Preissteigerungen
Im Gegensatz dazu zeigen die Bereiche physisches Investment und Hedging deutliche Rückgänge. Die Preise für Silber stiegen bis November 2024 um rund 40 Prozent seit Jahresbeginn, was zu einem Nachfragerückgang von -15 Prozent bei Münzen und Barren sowie einem drastischen Rückgang von -77 Prozent bei Preisabsicherungsgeschäften führte.
Nachfrageveränderung 2024 nach Sektoren:
Sektor | Zuwachs gegenüber 2024* in Prozent |
---|---|
Sektor Industrie | + 7 |
Sektor Fotografie | - 4 |
Sektor Schmuck | + 5 |
Sektor Silberwaren | + 5 |
Sektor phys. Investment | - 15 |
Sektor Hedging | - 77 |
Diese Entwicklung zeigt die vielseitige Rolle von Silber in verschiedenen Bereichen und verdeutlicht, wie stark Marktbedingungen wie Preissteigerungen einzelne Sektoren beeinflussen können.
Der Industriebereich ist mit einem Anteil von 55 Prozent am Gesamtverbrauch das Schwergewicht unter den Nachfragesektoren für Silber. Dank seiner einzigartigen physikalischen und chemischen Eigenschaften ist Silber für viele industrielle Anwendungen unverzichtbar. Besonders in der Elektro- und Elektronikbranche spielt es eine zentrale Rolle.
Wichtige Treiber der industriellen Nachfrage:
Im Jahr 2024 wird ein Anstieg der industriellen Silbernachfrage um rund 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erwartet. Dieser Zuwachs verdeutlicht die steigende Bedeutung von Silber in technologisch anspruchsvollen Anwendungen.
Länder mit der höchsten industriellen Silbernachfrage (2023):
Land | Silbernachfrage der Industrie 2023 in Millionen Feinunzen1 |
---|---|
China | 261,2 (2022: 151,6) |
Indien | 203,0 (2022: 127,1) |
USA | 98,3 (2022: 242,6) |
Japan | 128,1 (2022: 98,3) |
Deutschland | 29,8 (2022: 31,2) |
Die starke Zunahme in Ländern wie China und Indien verdeutlicht den globalen Wandel hin zu neuen Technologien, während etablierte Industrienationen wie Deutschland stabil bleiben. Der industriebasierte Silberbedarf zeigt damit nicht nur eine regionale Dynamik, sondern auch das Potenzial für weitere Nachfrage in aufstrebenden Märkten.
Das physische Investment umfasst Silbermünzen, Silberbarren und Medaillen, wie sie auch bei Veranstaltungen wie den Olympischen Spielen genutzt werden. Im Jahr 2024 wird ein Rückgang der Nachfrage um 15 Prozent erwartet – von 246 Millionen Feinunzen in 2023 auf 208 Millionen Feinunzen. Ursache hierfür sind die hohen Silberpreise, die die preissensible Nachfrage in diesem Segment belasten.
Top-Länder für physisches Investment in 2023:
Land | Nachfrage physisches Investmentsilber 2023 in Millionen Feinunzen1 |
---|---|
USA | 118,1 (2022: 135,6) |
Indien | 49,3 (2022: 79,4) |
Deutschland | 13,2 (2022: 48,9) |
Die USA führen weiterhin das Ranking an, gefolgt von Indien und Deutschland, die beide einen deutlichen Nachfragerückgang verzeichneten.
Börsengehandelte Silber-Anlageprodukte
Im Gegensatz zum physischen Investment zeigt sich bei börsengehandelten Silber-Anlageprodukten (ETPs) wie ETFs, ETCs und Silberfonds eine positive Entwicklung. Für 2024 wird ein Zufluss von ca. 100 Millionen Feinunzen Silber erwartet, während 2023 noch ein Abfluss von 42 Millionen Feinunzen zu verzeichnen war.
Die globalen Bestände in Silber-ETPs (Exchange Traded Products) sind stabiler als die von Gold, was unter anderem auf das weiterhin günstige Gold-Silber-Preisverhältnis zurückzuführen ist. Dieses liegt deutlich über dem historischen Durchschnitt und unterstreicht die Attraktivität von Silber als Anlageprodukt.
Die Handelsvolumina an den großen Silberbörsen und Handelsplätzen bleiben stabil, darunter:
Auch LBMA (London Bullion Market Association) mit dem Over-the-Counter-Markt (OTC) sowie die MCX (Multi Commodity Exchange of India) melden steigende Handelsvolumina.
Einfluss auf den Markt hatten zudem Lieferungen an die COMEX (CME Group) in New York, teilweise über London oder durch mutmaßliche Sanktionsumgehungen via Indien. Diese Entwicklungen zeigen, wie stark physische und börsengehandelte Silberprodukte den Markt dynamisch gestalten und langfristiges Potenzial bieten.
Die Silbernachfrage der Schmuckbranche stieg 2024 um robuste 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Haupttreiber war der Schmuckmarkt in Indien, wo Silber aufgrund seines historisch günstigen Verhältnisses zu Gold besonders attraktiv ist. Silber wird zunehmend als begehrtes Legierungsmetall bei Kunstschmieden genutzt, was seine Nachfrage weiter fördert.
Länder mit der höchsten Silbernachfrage in der Schmuckbranche (2023):
Land | Silbernachfrage Schmuckbranche 2023 in Millionen Feinunzen1 |
---|---|
Indien | 83,7 (2022: 111,6) |
Thailand | 22,2 (2022: 23,7) |
Italien | 21,1 (2022: 21,8) |
China | 16,2 (2022: 17,1) |
Deutschland liegt mit einem Verbrauch von 3,4 Millionen Feinunzen im Mittelfeld der globalen Rangliste. Trotz der stabilen Nachfrage in Ländern wie Thailand, Italien und China bleibt Indien der dominierende Markt für Silberschmuck.
Silber profitiert nicht nur von seiner Erschwinglichkeit im Vergleich zu Gold, sondern auch von seiner Vielseitigkeit und Verarbeitbarkeit, die es ideal für Schmuckdesigns machen. Diese Trends unterstreichen die anhaltende Bedeutung von Silber in der globalen Schmuckherstellung.
Silberwaren umfassen Haushaltsgegenstände wie Silberbestecke, Teekannen, Kerzenständer und ähnliche Produkte. Für das Jahr 2024 wird ein moderater Nachfragezuwachs von 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erwartet, nach einem außergewöhnlichen Wachstum von 80 Prozent in 2023.
Haupttreiber bleibt laut The Silver Institute die weiterhin starke Nachfrage aus Indien, wo Silberwaren traditionell eine bedeutende Rolle spielen.
Die digitale Fotografie hat die Nachfrage nach Silber in der Fotobranche seit Jahren stark reduziert. Während Silber früher eine wichtige Rolle in der analogen Film- und Fototechnik spielte, insbesondere in den chemischen Prozessen zur Bildentwicklung, ist der Anteil dieses Segments an der Gesamtnachfrage heute marginal.
Für 2024 wird ein weiterer Rückgang um etwa 1 Million Feinunzen bzw. 2 Prozent erwartet.
Damit setzt sich der kontinuierliche Abwärtstrend in der Nachfrage aus diesem Bereich fort, der durch die zunehmende Dominanz digitaler Technologien geprägt ist.
Hedging, auch Producer Hedging, bezeichnet Absicherungsgeschäfte, bei denen Minenbetreiber den vorgezogenen Verkauf von Silber zu einem späteren Termin tätigen. Ziel ist vor allem die Absicherung gegen Preisrisiken, aber auch ein aktueller Kapitalbedarf kann solche Verkäufe notwendig machen. Das Gegenteil, der Rückkauf von Silber, wird als De-Hedging bezeichnet.
Die Netto-Hedging-Position kann die Gesamtnachfrage beeinflussen:
Im Jahr 2023 lag das Netto-Hedging bei 12 Millionen Feinunzen, was einem deutlichen Anstieg um 409 Prozent gegenüber 2021 entspricht. Diese hohe Netto-Position deutet auf eine aktive Rückkaufphase hin.
Für das Jahr 2024 schätzt Metals Focus die Netto-Nachfrage aus Hedging-Aktivitäten auf nur noch 3 Millionen Feinunzen.
Dies signalisiert eine Rückkehr zu einem niedrigeren Niveau, was den Einfluss des Hedging auf die Gesamtnachfrage weiter reduziert.
Woher kommt das Silber? Das Silberangebot auf dem Weltmarkt speist sich im Wesentlichen aus vier Zuflüssen: Neu gefördertes Silber aus Silberminen, recyceltes Silber, Hedging Verkäufe durch die Betreiber von Silberminen und staatliche Silberverkäufe, die auf den Markt gelangen, etwa von Münzprägeanstalten oder Zentralbanken. In 2024 wird dies im Detail voraussichtlich so aussehen:
Das gesamte Silberangebot für 2024 wird auf etwa 1.003,8 Millionen Feinunzen geschätzt, was 31.221,72 Tonnen entspricht. Im Vergleich zu 2023 (1.010,7 Mio. Feinunzen) bedeutet dies einen leichten Rückgang um knapp 7 Millionen Feinunzen oder 217,72 Tonnen.
Während die Silbernachfrage insgesamt wächst, zeigt das Silberangebot in den letzten Jahren eine leicht rückläufige Tendenz. Dies deutet auf zunehmende Herausforderungen bei der Förderung und Verarbeitung hin, die den Markt langfristig beeinflussen könnten.
Mexiko bleibt unangefochten der weltweit größte Silberproduzent und verteidigt seinen Spitzenplatz in der globalen Rangliste. Dahinter folgen China, Peru, Chile und Polen. Im Jahr 2023 überholte Chile das osteuropäische Nachbarland Polen deutlich in der Silberminenproduktion.
Silberförderung 2023 – Top 5 Länder:
Land | Silberförderung 2023 in Millionen Feinunzen1 |
---|---|
Mexiko | 202,2 (2022: 213,2) |
China | 111,8 (2022: 109,3) |
Peru | 107,0 (2022: 107,1) |
Chile | 52,0 (2022: 41,9) |
Polen | 42,4 (2022: 42,5) |
Diese Zahlen unterstreichen die wichtige Rolle dieser Länder für die globale Silberförderung und den weltweiten Markt.
Diese Top 10 dominierten auch 2023 die globale Förderung von Silber, wobei Mexiko mit Fresnillo an der Spitze bleibt. Die folgende Tabelle zeigt die führenden Unternehmen, ihre Fördermengen und Sitzländer:
Unternehmen (Sitz) | Fördermenge 2023 in Millionen Feinunzen Silber1 | WKN |
---|---|---|
Fresnillo (Mexiko) | 53,5 (2022: 51,1) | A0MVZE |
KGHM Polska Miedz (Polen) | 45,9 (2022: 42,7) | 908063 |
Hindustan Zinc Ltd. (Indien) |
23,8 (2022: 22,3) | A1H75U |
Pan American Silver (Kanada) |
20,4 (2022: 18,5) | 876617 |
Glencore (Schweiz) | 20,0 (2022: 23,8) | A1JAGV |
Codelco (Chile) | 20,9 (2022: 19,2) | A2RXCF |
Industrias Peñoles (Mexiko) |
18,9 (2022: 15,9) | 897910 |
Southern Copper (USA) | 18,4 (2022: 18,6) | A0HG1Y |
Newmont Mining (USA) | 18,0 (2022: 29,7)853823 | 853823 |
Polymetal Intl. (Russland) |
17,7 (2022: 21,0) | - |
Die Differenz zwischen Angebot und Nachfrage ergibt die jährliche Bilanz des weltweiten Silbermarkts. Für 2024 wird erneut ein negativer Saldo erwartet. Damit übersteigt die Silbernachfrage zum vierten Mal in Folge das Angebot.
Diese „Lücke“ wird voraussichtlich durch Above-Ground-Stocks (überirdische Silberbestände) aus Überschüssen der Vorjahre geschlossen. Diese Bestände werden durch die anhaltende Marktdynamik jedoch weiter abschmelzen.
Das erneute Defizit unterstreicht die starke und wachsende globale Nachfrage nach Silber, die insbesondere durch die industrielle Nutzung und Investitionsnachfrage getrieben wird. Es verdeutlicht zudem die Herausforderungen für den Markt, das Angebot mit der Nachfrage in Einklang zu bringen.
Quellen:
(1) The Silver Institute: World Silver Survey 2024
*Global Industrial Demand on Track for a New Record High in 2024 (Nov.'2024) | Metals Focus
Ich glaube das der Silberpreis immer noch manipuliert wird Hohe Nachfrage bei gleichzeitiger Verknappung des Angebots steigender Inflation sinkendem Wirtschaftswachstum müßten den Silberpreis in die Höhe treiben.Warum wird niemand misstrauisch und verfolgt diese Manipulation?
Vor ca. 2 Jahren haben hier nicht wenige geschrieben, das Silber tot sei und man sich zum Glück alles Silber entledigt habe und dieser Müll nicht mehr ins Haus kommt. Ich weiß das noch ganz genau, weil ich nicht fassen konnte wie doof man sein kann. Ein paar Wochen danach hat sich der Kurs verdoppelt.
Wenn der euro kaput geht, was meiner meinug nach, früher oder später passiert
hat man mit Silber was in der Hand was nur teurer werden kann
ein 5 Canada $ oder 1uUS Dollar ist aus reinem Silber und kostet 16 und 17 Euro
die Euro Münzen sind aus Kupfer,Nickel und Kunststoff und kosten mindestens 5 u.10
Euro und können nur im Wert fallen, für so einen teuren Sch... seht sich der Schwachk... vor der Bank die Beine in den Bauch, armes Europa
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Stand: 03:37:29 Uhr