GOLD | 2.660,51 $/oz | 2.411,81 €/oz | 77,54 €/g | 77.541 €/kg |
SILBER | 32,14 $/oz | 29,13 €/oz | 0,94 €/g | 936,55 €/kg |
Die weltweite Silbernachfrage betrug 2022 rund 38.640 Tonnen. Umgerechnet auf die branchenübliche Mengenangabe in Feinunzen sind das 1.242,4 Millionen Feinunzen Silber (1 Feinunze = rund 31,1 Gramm). Im Vergleich zum Vorjahr 2021 stellt dies einen Nachfragezuwachs von rund 18 % dar.
Diese Zahlen veröffentlichte im Frühjahr 2023 das Silver Institute, die Marketing- und Lobbyorganisation der Silberförderer und Minenbetreiber (1). Deren jährliche World Silver Surveys sind regelmäßig veröffentlichte Reports mit Zahlen und Fakten und gelten als Branchenreferenz im Silbermarkt.
Mit 1.242,4 Millionen Feinunzen markiert die aktuelle Silbernachfrage gleichzeitig auch ein All-Time High. Nachfolgend der Vergleich auf Jahressicht 2014 - 2022:
Interessant der Vergleich der Silbernachfrage mit der weltweiten Goldnachfrage. Diese betrug in 2022 rund 4.741 Tonnen. Mengenmäßig betrachtet lag damit die Silbernachfrage rund 8 mal höher. Mehr: Goldnachfrage
Bei der Silber Gesamtnachfrage wird unterschieden nach sechs Segmenten. Diese teilten sich in 2022 den Gesamtkuchen von 1.242,4 Millionen Feinunzen Silber wie folgt auf:
Nach Sektoren betrachtet verliefen in 2022 die Entwicklungen aber unterschiedlich. Herausstechend mit einem Zuwachs von 409 % war der der Sektor "Hedging". Ähnlich extrem auch der Zuwachs im Sektor Silberwaren. Da diese Sektoren auf Gesamtsicht aber einen geringen Anteil der Nachfrage stellen, fielen diese enormen Zuwächse vergleichsweise wenig ins Gewicht.
Wesentlich relevanter waren da die ebenfalls deutlichen Zuwächse in den Sektoren Schmuck (+ 29 %) und Investment (+22 %). Auch der Industriebereich legte mit +5 % kräftig zu:
Sektor | Zuwachs gegenüber 2022 in % |
---|---|
Sektor Industrie | + 5 % |
Sektor Fotografie | - 1 % |
Sektor Schmuck | + 29 % |
Sektor Silberwaren | + 80 % |
Sektor phys. Investment | + 22 % (Münzen & Barren) |
Sektor Hedging | + 409 % |
Der Industriebereich ist das Schwergewicht unter den Nachfragesektoren. Der Bedarf an Silber ist in der Industrie hoch und vielfältig. Silber findet Verwendung insbesondere in der Elektro- und Elektronikbranche und für Lote allgemein. Ein wichtiger Faktor bei der Nachfrage ist auch die Fotovoltaik sowie der Ausbau des 5G Netzes.
In 2022 wuchs die industrielle Nachfrage nach Silber im Vergleich zum Vorjahr um rund 5 %. Dabei liegen im weltweiten Länderanking auf den ersten fünf Plätzen China, USA, Japan, Indien und Deutschland:
Land | Silbernachfrage der Industrie 2022 in Millionen Feinunzen 1 |
---|---|
China | 151,6 |
USA | 127,1 |
Japan | 98,3 |
Indien | 42,6 |
Deutschland | 30,9 |
Hierunter fallen Silbermünzen und Silberbarren. Medaillen werden ebenfalls dazu gerechnet. Bei physischem Silber gab es ein Rekordhoch von 332,9 Millionen Feinunzen. Ein deutlicher Nachfragezuwachs von rund 22 % gegenüber 2021. Als Grund nennt der Report die gestiegene Inflation. Hier belegten im Ranking die USA, Indien und Deutschland die ersten drei Plätze:
Land | Nachfrage physisches Investmentsilber 2022 in Millionen Feinunzen 1 |
---|---|
USA | 134 |
Indien | 79,4 |
Deutschland | 48,9 |
Dennoch zeigte der Investment Sektor in 2022 insgesamt ein gespaltenes Bild, denn die Entwicklung war komplett gegenläufig bei börsenhandelbaren Silber-Anlageprodukten, auch ETPs genannt (Exchange Traded Products). Dazu zählen Silberfonds, ETCs oder ETFs. Die Nachfrage bei solchen ETPs kann im Saldo sowohl positiv (=Mittelzuflüsse) als auch negativ (=Mittelabflüsse) sein.
Hier gab es in 2022 Abflüsse von 125,7 Millionen Feinunzen Silber zu verzeichnen - der höchste Wert seit 2011. Gestiegene Zinsen sowie veränderte allgemeine Marktumstände veranlassten offenbar viele institutionelle Investoren, sich von ihren Silberinvestments zu trennen.
Fast alle großen Silberhandelsplätze und Silberbörsen meldeten entsprechend rückläufige Zahlen und Handelsvolumina wie die SHFE (Shanghai Futures Exchange), CME (Chicago Mercantile Exchange), SGE (Shanghai Gold Exchange) oder Tocom (Tokyo Commodity Exchange).
Einzig der Börsenhandelsplatz London (LBMA / London Bullion Market Association mit Over-the-Counter Market OTC) und die MCX (Multi Commodity Exchange of India) konnten leicht steigende Zahlen vermelden.
In 2022 wuchs die Silbernachfrage der Schmuckbranche im Vergleich zum Vorjahr um stattliche 29 %. Treiber war vor allem der Schmuckmarkt in Indien.
Im weltweiten Länderanking nimmt Deutschland mit nur rund 3,4 Millionen Feinunzen Silber einen Platz im Mittelfeld ein. Die Top 4 Länder mit dem größten Silberbedarf für die Schmuckherstellung sind:
Land | Silbernachfrage Schmuckbranche 2022 in Millionen Feinunzen 1 |
---|---|
Indien | 111,6 |
Thailand | 23,7 |
Italien | 21,8 |
China | 17,1 |
Zu Silberwaren zählen allgemeine Haushaltsgegenstände aus Silber wie Silberbestecke, Kerzenständer und ähnliches. Hier war in 2022 gegenüber dem Vorjahr ein extremer Nachfragezuwachs von 80 % zu verzeichnen. Treiber war dem Report zufolge die sehr starke Nachfrage aus Indien.
Bedingt durch den Siegeszug der digitalen Fotografie spielt die Nachfrage aus der Fotobranche seit langem nur noch eine marginale Rolle. Früher nutzte die analoge Film- und Fototechnik teils silberhaltige Chemikalien.
Unter Hedging oder Producer Hedging versteht man allgemein Absicherungsgeschäfte (engl.: Hedge = Einfriedung, Hecke). Hier meint es den vorgezogenen Verkauf durch die Minenbetreiber, der größtenteils der Preisabsicherung dient. Auch aktueller Kapitalbedarf der Unternehmen kann ein Grund für vorgezogene Verkäufe sein. Gegenteilige Geschäfte, also Rückkäufe, sind ebenfalls möglich. Diese werden als De-Hedging bezeichnet.
Die saldierte Netto-Hedging-Position kann die Gesamtnachfrage also erhöhen (mehr De-Hedging als Hedging) oder senken (mehr Hedging als De-Hedging).
Im Jahr 2022 betrug das Netto-Hedging 17,9 Millionen Feinunzen (=De-Hedging). Es wurde also mehr Silber rückgekauft. Dies entspricht einer bemerkenswerten Steigung gegenüber 2021 um 409 %.
Woher kommt das Silber? Das Silberangebot auf dem Weltmarkt speist sich im Wesentlichen aus vier Zuflüssen: Neu gefördertes Silber aus Silberminen, recyceltes Silber, Hedging Verkäufe durch die Betreiber von Silberminen und staatliche Silberverkäufe, die auf den Markt gelangen, etwa von Münzprägeanstalten oder Zentralbanken. In 2022 waren dies im Detail:
Für 2022 ergab dies in der Summe ein Silberangebot von 1004,7 Millionen Feinunzen Silber, umgerechnet rund 31.250 Tonnen. Im Vergleich zu 2021 praktisch dieselbe Menge. Auch im Vergleich der letzten Jahre zeigt sich die Silberangebot Entwicklung relativ konstant:
Mexiko ist seit Jahren das Land, wo das meiste Silber gefördert wird. Auf den weiteren Plätzen folgen China, Peru, Polen und Chile:
Land | Silberförderung 2022 in Millionen Feinunzen 1 |
---|---|
Mexiko | 199,2 |
China | 111,8 |
Peru | 107,0 |
Polen | 42,4 |
Chile | 41,9 |
Unternehmen (Sitz) | Fördermenge 2022 in Millionen Feinunzen Silber 1 | WKN |
---|---|---|
Fresnillo (Mexiko) | 51,1 | A0MVZE |
KGHM Polska Miedz (Polen) | 42,7 | 908063 |
Newmont (USA) | 29,7 | 853823 |
Glencore (Schweiz) | 23,8 | A1JAGV |
Hindustan Zinc (Indien) | 22,3 | A1H75U |
Polymetal Interantional (Russland) | 21,0 | A1JLWT |
Codelco (Chile) | 19,2 | A2RXCF |
Southern Copper (USA) | 18,6 | A0HG1Y |
Pan American Silver (Kanada) | 18,5 | A2PE4J |
Industrias Penoles (Mexiko) | 15,9 | 897910 |
Aus der Differenz zwischen Angebot und Nachfrage ergibt sich eine Bilanz des weltweiten Silbermarkts. In 2022 war dieser Saldo mit - 7.393 Tonnen negativ. Die Silbernachfrage war also um 7.393 Tonnen höher als das Silberangebot.
Die "Lücke" dürfte aus Angebotsüberschüssen der vorigen Jahre geschlossen worden sein, die dort im Saldo meist zu Buche standen.
Quellen:
(1) The Silver Institute: World Silver Survey 2023 (mit Zahlen für 2022)
Ich glaube das der Silberpreis immer noch manipuliert wird Hohe Nachfrage bei gleichzeitiger Verknappung des Angebots steigender Inflation sinkendem Wirtschaftswachstum müßten den Silberpreis in die Höhe treiben.Warum wird niemand misstrauisch und verfolgt diese Manipulation?
Vor ca. 2 Jahren haben hier nicht wenige geschrieben, das Silber tot sei und man sich zum Glück alles Silber entledigt habe und dieser Müll nicht mehr ins Haus kommt. Ich weiß das noch ganz genau, weil ich nicht fassen konnte wie doof man sein kann. Ein paar Wochen danach hat sich der Kurs verdoppelt.
Wenn der euro kaput geht, was meiner meinug nach, früher oder später passiert
hat man mit Silber was in der Hand was nur teurer werden kann
ein 5 Canada $ oder 1uUS Dollar ist aus reinem Silber und kostet 16 und 17 Euro
die Euro Münzen sind aus Kupfer,Nickel und Kunststoff und kosten mindestens 5 u.10
Euro und können nur im Wert fallen, für so einen teuren Sch... seht sich der Schwachk... vor der Bank die Beine in den Bauch, armes Europa
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