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Stand: 02.03.2018 von Egmond Haidt
Der Goldpreis hat zuletzt etwas nachgegeben. Selbst die heraufziehenden Börsenturbulenzen konnten das Edelmetall nicht beflügeln. Das frustriert viele Anleger.
Goldpreis - Apple-Chef Cook strebt Bargeld-Abschaffung an

Mit Kursen von knapp über 1.300 Dollar je Unze ist die Goldpreisentwicklung auf das Niveau von Anfang Januar gesunken. Für Gegenwind hat zuletzt die Erholung des Dollar gesorgt.

So ist der Dollar Index, der die Entwicklung des Dollar gegenüber sechs wichtigen Währungen, wie Euro, Yen, britischem Pfund und Schweizer Franken widerspiegelt, auf das höchste Niveau seit Mitte Januar gestiegen.

Der Grund:

Zuletzt haben Investoren begonnen zu spekulieren, dass die US-Notenbank Fed unter ihrem neuen Chef Jay Powell die Zinsen 2018 möglicherweise vier Mal anheben könnte, während die Fed bislang lediglich drei Erhöhungen angekündigt hat.

Das hat den Dollar beflügelt.

US-Aktien sinken bei steigenden und bei fallenden US-Zinsen

Bemerkenswerterweise hat der Goldpreis aber nicht von den heraufziehenden Börsenturbulenzen profitiert. Zuerst hatten Investoren nach Powells Rede vor dem Kongress Sorge vor zu starken Zinserhöhungen in den USA, was den US-Aktienmarkt belastet hat.

Goldpreis in US-Dollar 1 Monat Chart

Kurz darauf hatten Investoren nach anhaltend schlechten Daten vom US-Häusermarkt Sorge, dass die gestiegenen Zinsen die Wirtschaft deutlich stärker belasten könnten als erwartet, woraufhin die Zinsen für zehnjährige US-Anleihen und der Aktienmarkt deutlich nachgegeben haben.

Die Börse war also sowohl bei steigenden als auch bei sinkenden Zinsen unter Druck. Und dennoch hat der Goldpreis nachgegeben. Das macht absolut keinen Sinn, zumal sich die Korrektur am Aktienmarkt in den nächsten Monaten deutlich ausweiten könnte. Der DAX ist ohnehin merklich im Rückwärtsgang.

Apple-Chef ist gegen Bargeld

Während Gold-Fans den Preis im Auge behalten, sollten sie über die jüngsten Worte von Apple-Chef Tim Cook gut nachdenken.

„Ich hoffe, dass ich es noch erleben werde, dass Bargeld abgeschafft wird“, sagte Cook zuletzt.

„Warum braucht man das Zeug? Warum soll man es teuer drucken lassen und dann wird es von einigen Leuten gestohlen und man muss sich Sorgen wegen Fälschungen und all diesen Dingen machen?“, so der Apple-Chef.

Damit stößt er ins gleiche Horn wie viele Notenbanker und andere „Experten“. Sie behaupten immer, dass man Bargeld abschaffen müsse, um so gegen Korruption, Drogenhandel und Geldwäsche vorgehen zu können.

Der tatsächliche Grund für die Abschaffung des Bargelds ist aber nur, dass uns der Staat mit Strafzinsen „beglücken“ möchte. Das ist der einzige Grund. Zuletzt hat die ehemalige Chefin der US-Notenbank Janet Yellen gesagt, dass sich die USA auf ein Szenario von Strafzinsen vorbereiten sollten.

Offenbar ist es auch Yellen klar, dass nach der Schuldenexplosion der vergangenen Jahrzehnte das US-Schuldenhaus im nächsten Wirtschaftsabschwung nur noch mit Strafzinsen aufrechterhalten werden kann. So weit ist es trotz der „hervorragenden“ Geldpolitik der US-Notenbank gekommen.

Bargeld schützt gegen Strafzinsen

Andrew Haldane, der Chefvolkswirt der englischen Notenbank und Kenneth Rogoff, Wirtschaftsprofessor an der Harvard University, haben offen gesagt, dass das Bargeld abgeschafft werden sollte, weil nur es die Notenbanken und die Regierungen davon abhalte, ihre Politik durchzusetzen.

Cook hat klar gesagt, warum er für die Abschaffung von Bargeld ist, es geht um deren Bezahlsystem Apple Pay.

„Wir haben eine Lösung für die Verbraucher, die einfacher und bequemer ist. Man braucht kein Portemonnaie mehr mit einem Haufen von Karten.“

Bargeldloses Bezahlen ist völlig in Ordnung, auch ich bezahle an der Tankstelle mit der Debit-Karte, oder im Urlaub den Mietwagen mit der Kreditkarte. Ansonsten möchte ich aber selbst entscheiden, ob ich bar bezahle, oder nicht.

Umso mehr bin ich gegen die Abschaffung des Bargelds. Es ist einer der ganz wenigen Möglichkeiten, um sich gegen die Strafzinsen der EZB (Europäische Zentralbank) zu schützen. Je mehr Notenbanker und andere „Experten“ in den nächsten Jahren die Abschaffung des Bargelds fordern, umso mehr müssen alle Warnlampen angehen, denn das dürfte auf das Heraufziehen der nächsten Krise und damit auf Strafzinsen hindeuten, die noch weiter im negativen Bereich sein dürften als derzeit ohnehin schon.

Was die Wahl in Italien am kommenden Sonntag, 4. März angeht, sind viele Investoren sehr entspannt, weil sie wissen, dass notfalls EZB-Chef Mario Draghi eingreifen und die Lage unter Kontrolle bringen dürfte.

Ich befürchte, dass Draghi und die anderen Notenbanker in den nächsten Jahren den Kampf gegen das Bargeld weiter vorantreiben werden. In dem Umfeld könnten Anleger möglicherweise verstärkt auf Gold ausweichen, um ihr Vermögen zu erhalten und zu schützen.

Autor: Egmond Haidt
Finanzjournalist
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von Josef Even | 29.01.2020, 21:30 Uhr Antworten

Jeder Deutsche der noch ein wenig Intelligenz besitzt sollte sich massiv gegen eine Bargeldabschaffung wehren. Wehret den Anfängen !
Bargeld ist Freiheit !!! und verhindert den totalen Zugriff und die Manipulation jedes Einzelnen durch unsere unfähigen Politiker. Wenn wir das zulassen werden sie den Affen mit uns machen.

von Frank Richter-Hermann | 16.12.2019, 23:41 Uhr Antworten

Wir müssen uns dagegen wehren.

Wie?

Seit geraumer Zeit zahle ich nur noch bar.
Wo ist das Problem?
Bargeld ist Freiheit!!!

von Michael-S | 01.10.2019, 15:09 Uhr Antworten

Abschaffung von Bargeld bedeutet eine absolute Kontrolle aller Käufer, ein Segen für die Digitalisierungsmafia. Wen geht es etwas an wenn ich von meinem hochversteuerten Geld
einem Kellner, meiner Frisörin oder einem Strassenmusikanten einige EUROs schenke.
Totale Kontrolle - NEIN DANKE

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