GOLD | 2.775,01 $/oz | 2.640,23 €/oz | 84,89 €/g | 84.885 €/kg |
SILBER | 30,68 $/oz | 29,17 €/oz | 0,94 €/g | 937,84 €/kg |
In die erste Aprilwoche startete der Goldpreis in Euro mit einem neuen Allzeithoch und konnte am Dienstagmorgen in der Gemeinschaftswährung die Marke von 2.100 überwinden. Folgende Datenveröffentlichungen haben das Potenzial, die Edelmetallpreise zu beeinflussen:
Ausgesuchte kursrelevante Termine für Gold, Silber & Co. in der 14. Börsenwoche 2024:
Details zu den Daten, Prognosen sowie historische Zeitreihen finden Sie hier.
Bereits am Ostermontag konnte der Goldpreis die psychologisch wichtige Marke von 2.100 Euro pro Feinunze (31,1g) touchieren, verfehlte sie aber knapp.
Davon ausgehend, dass es sich bei der laufenden Aufwärtsbewegung um einen zweistufigen Hausse-Schub handelt, hätten die Notierungen in der Gemeinschaftswährung theoretisch noch Luft bis ca. 2.140 Euro pro Unze.
Erstaunlich ist die aktuelle Bewegung, da gleichzeitig die Renditen am Kapitalmarkt ansteigen, was das zinslose Gold i. d. R. belastet und der größte Reserve-Währungskonkurrent, der US-Dollar, ebenfalls zulegen kann (Euro fällt ggü. dem US-Dollar, blaue Linie):
Einzig die anhaltende enorme Nachfrage der BRICS+-Staaten, allen voran China, erklärt die unbeirrte Rekordfahrt des Goldpreises.
Am wichtigen US-Terminmarkt sind die Kurse für Gold, wie im letzten Wochenausblick bereits anhand des COT-Reports veranschaulicht, heiß gelaufen. Noch extremer sieht die Situation bei Silber aus (Preisangaben in US-Cents):
Der kurzfristige Timing-Indikator „COT Index“ (rote Linie in der Mitte) steht mit 0,0 Punkten tief im "Verkaufen"-Terrain. Die großen Spekulanten (grüne Linie) haben ihre Wetten auf steigende Silberpreise deutlich ausgebaut.
Auch die Anzahl der gesamten ausstehenden Terminkontrakte (Open Interest, „OI“) weist auf eine kurzfristige "Überkauftheit" am US-Terminmarkt hin (Comex, CME Group).
Doch es gab bereits in der Vergangenheit auch Ausnahmen, v. a. in Krisensituationen (Paradigmenwechsel).
Dann mussten die auf fallende Kurse positionierten „Commercials“ (rote Linie in der Mitte der Grafik) ihre Positionen glattstellen. Die Commercials, zu denen Banken, Vermögensverwalter aber auch Minengesellschaften zählen, halten aktuell 65.077 Silber-Verkaufskontrakte. Ein Future-Kontrakt umfasst 5.000 Unzen Silber.
Die Glattstellung einer Short-Position (Wette auf fallende Kurse) erfolgt durch den Kauf einer Long-Position (Wette auf steigende Kurse), was den Silberpreis weiter nach oben treiben würde.
Ob es dieses Mal auch zu solch einer Short Squeeze bei den Commercials kommt oder nicht, wird sich evtl. schon in den nächsten COT-Reports für Gold und Silber zeigen. Diese werden am Freitag um 21:30 Uhr MESZ von der US-Aufsichtsbehörde CFTC veröffentlicht.
Geopolitik und Schulden
Unabhängig davon, ob kurzfristig auf die signifikanten Preisanstiege des Goldpreises eine ausgeprägte Korrektur folgt oder nicht, bleiben diese wesentlichen Kurstreiber für Gold und Silber mittelfristig erhalten und dürften sich im Zeitverlauf sogar noch intensivieren:
Besonders der letzte Punkt dürfte für den Goldpreis in der Gemeinschaftswährung relevant sein. Es wird erwartet, dass die Europäische Zentralbank (EZB) noch im ersten Semester 2024 mit der Zinswende im Juni beginnt.
Zudem dürfte sich die Talfahrt des Euro gegenüber dem US-Dollar fortsetzen, da die US-Notenbank später und möglicherweise weniger aggressiv ihren geldpolitischen Wandel vollziehen wird.
Damit dürften bei weiter anhaltend hoher Nachfrage aus China die für in Deutschland beheimateten Anleger relevanten Kurse in Euro schneller steigen bzw. stabiler halten als die in der Weltleitwährung US-Dollar.
In den letzten drei Jahren war dieser Effekt, ausgelöst durch die Euro-Schwäche, bereits deutlich ausgeprägt. Der Renditevorsprung für diesen Zeitraum für Gold in Euro vs. Gold in US-Dollar beträgt kumuliert 12,2 Prozent:
Fällt der Euro zum US-Dollar unter die Parität, was zuletzt am 27. Oktober 2022 geschah, würde die Unze Gold in Euro nominal sogar höher notieren als in US-Dollar. Dort notiert sie aktuell bei 2.263 US$/Unze.
Copyright © 2009-2025 by GOLD.DE – Alle Rechte vorbehalten
Konzept, Gestaltung und Struktur sowie insbesondere alle Grafiken, Bilder und Texte dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt. Missbrauch wird ohne Vorwarnung abgemahnt. Alle angezeigten Preise in Euro inkl. MwSt. (mit Ausnahme von Anlagegold), zzgl. Versandkosten, sofern diese anfallen. Verfügbarkeit, Abholpreise, Goldankauf und nähere Informationen über einzelne Artikel sind direkt beim jeweiligen Händler zu erfragen. Alle Angaben ohne Gewähr.
Stand: 17:20:56 Uhr