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Stand: 04.11.2023
Für wen empfiehlt sich welcher Tresor? Auf was muss ich beim Kauf und Einbau achten? Was sind Sicherheitsklassen, was zahlt die Versicherung? Brauche ich überhaupt einen Wertschutzschrank oder gibt es für Edelmetalle bessere Alternativen? GOLD.DE informiert.
Das Wichtigste in Kürze
  • Vor dem Kauf Alternativen abwägen
  • Wertsumme und benötigtes Volumen klären
  • Normen beachten: Sicherheitsstufen, Feuerschutz
  • Rücksprache mit der Versicherung empfehlenswert
  • Diverse Bauarten: Möbeltresor, Wandtresor, Standtresor
Lies hier:
Tresor kaufen Ratgeber

Was muss ich beim Tresorkauf beachten?

Gold, Wertgegenstände oder wichtige Dokumente gehören sicher verwahrt. Da bietet sich ein Haustresor an. Dennoch sollte man vor dem Tresorkauf einige Fragen vorab klären. Dies sind insbesondere Fragen nach der Größe des Safes sowie dem Versicherungsschutz. Diese Punkte bestimmen wesentlich die Tresorkosten.

Zudem sollten Alternativen abgewägt werden. Wer nur Gold sicher lagern will, kann über ein Versteck nachdenken, da Gold klein ist und nicht korrodiert.

Für Unternehmen und Gewerbetreibende ist ein Safe im Büro jedoch meist alternativlos. Hier müssen Tageseinnahmen oder sensible Geschäftsdokumente sicher aufbewahrt werden.

Tresor zu Hause oder Bankschließfach?

Für ein Bankschließfach spricht der höchstmögliche Schutz. Aufgrund professioneller Sicherheitsstandards ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass mit vorgehaltener Waffe eine Tresoröffnung erzwungen wird. Dies gilt auch für Schließfachanlagen bei bankunabhängigen Anbietern, wozu auch viele Edelmetallhändler oder die Betreiber von Zollfreilagern zählen.

Ein Tresor zu Hause bietet dafür mehrere andere Vorteile. Man hat vollständige Anonymität, hat immer Zugang und ist niemandem verpflichtet. Zudem sind Schließfächer bei vielen Banken inzwischen knapp oder werden nur an Bestandskunden vermietet.

Auch bei den Kosten dürfte man mit einem Haustresor auf lange Sicht günstiger fahren. Ein kleiner Safe oder Möbeltresor ist in bekannten Baumärkten wie Obi, Hornbach oder Bauhaus schon für unter 100 Euro zu haben.

Bei größeren Wertschutzschränken kommen zwar schnell vierstellige Beträge zusammen; dafür ist das Safevolumen größer. Aber auch diese Tresor Kosten relativieren sich mit der Zeit. Wenn beispielsweise der Preis für einen höherwertigen Haustresor 2.000 Euro beträgt, dann sind das auf 20 Jahre umgerechnet nur 100 Euro Kosten pro Jahr. Also jährliche Kosten, wo viele Banken oder professionelle Schließfachanbieter darüber liegen.

Versicherung

Bei kleineren Wertsummen ist kein Tresor nötig. Hier greift in der Regel die Hausratversicherung. Das gilt auch, wenn die Wertgegenstände nur in einer Schublade lagern. Wer also nur einen Krügerrand sein eigen nennt, muss sich keinen Safe kaufen. Im Zweifel bei der Hausratversicherung nachfragen.

Steht ein Tresorkauf an, dann muss geklärt werden wie hoch die Wertsumme insgesamt ist. Denn davon hängt ab, welche Sicherheitsstufe der Tresor haben muss, damit voller Versicherungsschutz gewährleistet ist. Auch hier gibt die Versicherung Auskunft.

Aber auch bei einer Tresorverwahrung gilt generell: Eine Inventarliste über den Safe-Inhalt ist sinnvoll. Die Liste sollte natürlich woanders aufbewahrt werden. Nachweise wie Bilder und Kaufbelege sind im Versicherungsfall hilfreich.

Sicherheitsstufen

Tresore und Wertschutzschränke werden nach Sicherheitsstufen bzw. Widerstandsgrad eingeordnet. Hieraus ergibt sich eine Tresorklasse, welche die maximale Versicherungssumme bestimmt.

Erkennbar ist die Sicherheitsstufe an einer Plakette, meist angebracht an der Innenseite der Tresortür. Prüfungen und Zertifizierungen machen der VdS (= Verband der deutschen Sachversicherer) oder die ECB (European Certification Body GmbH, ECB•S Zertifizierungen). Zugrunde liegen dabei die europäischen Normen EN 14450 und EN 1143-1.

Sicherheitsstufe / Widerstandsgrad Versicherungssumme maximal (privat)*
S1 5.000 EUR
S2 20.000 EUR
0/N 40.000 EUR
I 65.000 EUR
II 100.000 EUR
III 200.000 EUR
IV 400.000 EUR
V nach Absprache
* = circa Angaben, abhängig auch von der Versicherung

Die Angaben sind Richtwerte. Letztlich maßgebend ist der Versicherungsvertrag. Weiter zu beachten ist, dass bei gewerblicher Nutzung die versicherten Summen deutlich niedriger liegen.

Umgekehrt erhöht sich die Versicherungssumme deutlich, wenn eine Einbruchmeldeanlage (EMA) vorliegt. Auch ein Tresor mit Kernbohrschutz erhöht die versicherte Summe.

Vorsicht, veraltet: VDMA-Normen!

Gelegentlich noch zu findende Klassifizierungen in Sicherheitsstufen "A" oder "B" nach der VDMA-Norm 24992 von 1995 sind veraltete Normen vom Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau. Sie stellen beim Tresor-Neukauf keine Empfehlungen zum Versicherungsschutz dar.

Feuerfest

Wer wichtige Dokumente oder Datenträger sicher lagern will, sollte extra auf Feuerfestigkeit achten. Denn ein hoher Einbruchschutz bedeutet nicht automatisch, dass der Tresor auch einen hohen Feuerschutz hat.

Je nach Brandschutzklasse bieten feuerfeste Tresore zwischen 30 Minuten und zwei Stunden Schutz vor den Flammen. Dabei ist nicht nur die Hitzeresistenz von Belang, sondern auch der Schutz vor eindringendem Löschwasser.

Auskunft über Feuersicherheit und Brandschutzklassen geben extra Siegel. Zertifizierungen machen auch hier der VdS oder ECB-S. Für detailliertere Informationen empfiehlt sich die Nachfrage beim Fachhändler wie auch bei der Versicherung.

Einbau und Verankerung

Einbau und Verankerung eines Tresors richten sich im Wesentlichen nach der Bauweise des Tresors. Hier wird grob nach folgenden Arten unterschieden:

  • Möbeltresor, auch Schranktresor genannt: Relativ klein, hierzu zählen auch die bekannten Hotelsafes. Sie werden in einem Schrank aufgestellt und in der Wand mit Dübeln gegen Wegtragen gesichert. Solche kleinen Tresore bieten Schutz üblicherweise bis Klasse 1 nach EN 1143-1
  • Wandtresor, auch Einbautresor genannt. Wird in die Wand eingemauert, so dass nur die Vorderseite mit der Tür zu sehen ist. Die Maueröffnung muss so groß sein, das allseitig 10 cm Beton eingefüllt werden kann.
  • Standtresor: Steht auf dem Boden und muss zudem fachgerecht verankert werden. Bei einem Wertschutzschrank ab der Klasse 2 nach EN 1143-1 handelt es sich meist um einen Standtresor
  • Eine Sonderform ist der begehbare Tresorraum

Aufstellen und verstecken

Aufgrund der massiven Bauweise haben Tresore und Wertschutzschränke ein beträchtliches Gewicht. Bei der Aufstellung von größeren Modellen kann es daher sein, dass die Statik eines Gebäudes berücksichtigt werden muss.

Weiterer Aspekt: Diskretion. Man will ja nicht sofort allen und jedem zeigen, dass sich ein Tresor im Haus befindet. Tresor verstecken hinter einem Spiegel oder einem Bild gelten dabei als "Klassiker". Allerdings kennen auch Einbrecher diese üblichen Verstecke und checken diese zuerst. Man darf also bei der Wahl des Verstecks gern kreativer sein.

Aber auch aus Gründen der Ästhetik empfiehlt es sich den Platz der Aufstellung so zu wählen, dass der Wertschutzschrank nicht direkt zu sehen ist. Wer will schon in seinem Wohnzimmer immer auf einen Panzerschrank blicken.

Übersicht Tresor-Hersteller

Beim Tresorkauf empfiehlt es sich, auf bekannte Hersteller zu achten. Nachfolgend eine Hersteller Übersicht, alphabetisch und ohne Wertung sortiert und ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

Marke / Hersteller Link
Burg-Wächter www.burg.biz
Eisenbach Tresore www.eisenbach-tresore.de
Hartmann Tresore www.hartmann-tresore.de
Heindl Tresore www.heindl-tresore.de
Müller Safe www.mueller-safe.de
Rottner www.rottner-tresor.de
WertheimTresore www.wertheim.at

Tresor kaufen kann man teils bei Herstellern, teils im Fachhandel. Kompetente Beratung empfiehlt sich generell bei größeren Wertsummen. Hier können wichtige Fragen wie Versicherungsschutz, Einbau und Verankerung am besten geklärt werden. Außerdem hat man hier einen Ansprechpartner im Falle einer Tresor-Notöffnung.

Beim Schließmechanismus ist der klassische Tresorschlüssel noch lange nicht out. Elektronische Verschlüsse mit PIN oder Fingerprintsensor sind aber verbreitet. Bei größeren Tresoren ist auch das Zahlenschloss üblich.

Dennoch machen auch günstige Einstiegsmodelle aus dem Baumarkt Sinn. Minitresore und Geldkassetten bieten zumindest mehr Schutz vor Gelegenheitsdieben als Gold in der Schublade.

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von Peter Friedrich | 22.09.2024, 12:39 Uhr Antworten

Bei Eisenbach, Hartmann, Heindl und Rottner handelt es sich lediglich um Händler, die noch nie einen eigenen Tresor hergestellt haben (Eisenbach untersteht dem chinesischen Staatskonzern Tristar. Hartmann und Heindl sind Gemischtwarenläden, die Billigprodukte, hauptsächlich von der polnischen ISS vertreiben, Rottner kauft seine Modelle in Ungarn ein). Müller Safe gehört inzwischen zur polnischen ISS und ist auch eher als Vertreiber denn noch als vormaliger Hersteller einzustufen. Von Baumarktware ist abzuraten, da diese häufig aus fernöstlicher Produktion entstammen und meist aus Trompetenblech bestehen, was mit einem Schraubendreher schnell aufzuhebeln ist, das ist nur vorgegaukelte Sicherheit. Das A und O eines Tresors ist heute die stabile Verankerung, wird die überwunden und der Tresor abtransportiert, kann er anderenorts ganz in aller Ruhe geöffnet werden, daher mgl. Schwerlastanker, Chemieanker etc einsetzen und alle gebotenen Befestigungspunkte nutzen.

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