GOLD | 2.639,84 $/oz | 2.517,75 €/oz | 80,95 €/g | 80.948 €/kg |
SILBER | 30,58 $/oz | 29,17 €/oz | 0,94 €/g | 937,84 €/kg |
Nach den im vergangenen Jahr zu beobachtenden Verwerfungen auf der Angebots- und Nachfrageseite versuchen sich die Märkte aktuell an einer Stabilisierung. Die Heraeus-Experten rechnen damit, dass die Edelmetallmärkte wieder zur Normalität zurückkehren werden und attestieren dem Goldpreis folgendes:
„Gold bleibt ein sicherer Hafen und eine Versicherung gegen geopolitische Risiken, der Preis könnte einen schwächer werdenden Dollar als Rückenwind bekommen.“
Grundsätzlich sieht man bei Heraeus für die Leitwährung Dollar nur begrenztes Aufwärtspotenzial. Dieser könne gegenüber dem Euro auf kurze Sicht zwar noch ansteigen, in den kommenden Monaten sei jedoch ein stärkerer Euro wahrscheinlich. Für dieses Jahr prognostizieren die Analysten dem Euro eine Tradingrange zwischen 1,08 und 1,26 Dollar.
Außerdem gehen sie davon aus, dass die Stärke der US-Wirtschaft im gestiegenen Dollar bereits eingepreist sei und eine – verglichen mit der Eurozone – höhere US-Inflation den Euro begünstigen könne.
Zur Erinnerung: Den beiden Assets Gold und Dollar wird allgemein eine negative Korrelation attestiert. Ein schwacher Dollar könnte daher den Goldpreis 2022 in höhere Regionen befördern.
Neben der erwarteten Dollarschwäche könnte dem Goldpreis auch das Risiko einer anhaltenden Inflation helfen. Weil die US-Zinsen eher langsam steigen werden, ist weiterhin mit negativen Realzinsen (inflationsbereinigte Renditen) zu rechnen, was positiv für den Goldpreis sei.
Rückenwind könnte die Krisenwährung zudem durch die Goldkäufe der Notenbanken erhalten, wenngleich das Volumen des Vorjahres in Höhe von 400 Tonnen wahrscheinlich nicht erreicht wird. Leichtes Wachstum wird bei der Goldnachfrage aus dem Schmucksektor prognostiziert, was vor allem auf die guten Perspektiven in Indien zurückzuführen sei.
Mit Blick auf die Angebotsseite gehen die Heraeus-Analysten davon aus, dass im vergangenen Jahr bei der Minenproduktion ein neues Allzeithoch erreicht wurde und in diesem Jahr eine leichte Steigerung möglich sei.
Inflationssorgen, geopolitische Risiken, die hohen Bewertungen an den Aktien- und Rentenmärkten sowie die deutlich höhere Volatilität konkurrierender Anlageklassen könnten zu einem steigenden Interesse an dem „sicheren Hafen“ Gold führen.
Summa summarum rechnet man bei Heraeus daher, dass der Goldpreis im Jahr 2022 zwischen 1.700 und 2.120 Dollar schwanken wird. Einen Überblick über sämtliche Prognosen finden Sie in der unten aufgeführten Tabelle.
Edelmetall | Jahrestief 2021 in USD/oz | Jahreshoch 2021 in USD/oz | Durchschnitt 2021 in USD/oz | Bandbreite (2022) in USD/oz |
---|---|---|---|---|
Gold | 1.688 | 1.952 | 1.803 | 1.700 bis 2.120 |
Silber | 22 | 29 | 25 | 20,00 bis 32,00 |
Platin | 910 | 1.309 | 1.098 | 850 bis 1.300 |
Palladium | 1.580 | 3.000 | 2.405 | 1.400 bis 2.250 |
Rhodium | 12.950 | 30.950 | 21.169 | 7.500 bis 22.000 |
Ruthenium | 295 | 945 | 608 | 250 bis 600 |
Iridium | 3.050 | 6.750 | 5.437 | 2.500 bis 5.000 |
Wieder einmal hat die US-Notenbank Fed durch ihre „falkenhaften Töne“ an den Goldmärkten für schlechte Stimmung gesorgt. Die Chancen sind aber erneut relativ gut, dass es sich dabei um eine temporäre Belastung handelt, schließlich deutet derzeit wenig auf eine nachlassende Inflation oder ein Verschwinden der geopolitischen Krisenherde hin.
Und negative Realzinsen dürften auch in den kommenden Jahren die Ersparnisse vieler Bundesbürger systematisch vernichten. In den kommenden Tagen dürften aktuelle Daten zum US-Arbeitsmarkt ein hohes Maß an Spannung generieren, schließlich richten sich die Entscheidungen der US-Notenbanker vor allem nach dessen Wohl und Wehe.
Los geht`s am Mittwoch mit dem ADP-Monatsbericht über die Zahl neuer Stellen. Einen Tag später stehen dann der Challenger-Bericht über Stellenstreichungen sowie die wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe zur Bekanntgabe an.
Den Höhepunkt der Datenflut stellt sich dann aber am Freitag ein, wenn das US-Arbeitsministerium die Arbeitslosenrate und die Zahl neu geschaffener Stellen verkünden wird. Laut einer von Trading Economics veröffentlichten Umfrage unter Analysten soll die Arbeitslosenquote bei 3,9 Prozent verharren und die Zahl neuer Stellen um 155.000 (Dezember: 199.000) gestiegen sein.
Am Status von Gold als altbewährte Krisenwährung dürften all diese Nachrichten – unabhängig von deren Tenor – aber nicht rütteln.
Tabelle »Alle Heraeus-Edelmetallprognosen auf einen Blick« ist OHNE Mengenangabe = völlig nutzlos für Nichtprofis !
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