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Stand: 04.06.2024
Wer sich mit Edelmetallen beschäftigt, stößt früher oder später auf den Begriff "Bullion". GOLD.DE erklärt: Was bedeutet das, warum gibt es Bullionware, was muss hiervon unterschieden werden, auf was sollten Anleger beim Kauf achten?
Das Wichtigste in Kürze
  • Bullionware: Anlageprodukte aus Edelmetall
  • Barren oder Anlagemünzen mit hohem Feingehalt
  • standardisiert, hochfungibel, große Auflagen
  • Bekannteste Bullionmünze Gold: Krügerrand
  • Zu unterscheiden sind historische Sammlermünzen

Was genau heißt "Bullion" auf deutsch?

Der englische Begriff Bullion bedeutet wörtlich übersetzt Barren. Im engeren Sinne meint man damit Goldbarren.

Was bedeutet Bullionware?

Im weiteren Sinne handelt es sich bei Bullionware um physische Edelmetallprodukte, deren Preis im Wesentlichen durch den reinen Materialwert bestimmt wird, also die enthaltene Menge an Edelmetall zum tagesaktuellen Weltmarktpreis. Steigt der Weltmarktpreis, auch Spotpreis genannt, dann erhöht sich der Wert des Produktes und umgekehrt.

Bullionprodukte werden standardisiert und in großen Mengen hergestellt primär für die Geldanlage. Das heißt, Anleger erwerben diese Produkte um gezielt in eine bestimmte Menge des betreffenden Edelmetalls zu investieren. Deshalb ist der Feingehalt hoch, oft 999,9 Tausendteile vom Gewicht. Feingehalt und Gewichtsangaben sind stets exakt ausgewiesen, was eine hohe Fungibilität gewährleistet. Das heißt, die Produkte sind überall schnell und einfach handelbar.

Bullionware: Bullionmünzen und BarrenEinige typische Bullionmünzen und Barren

Bullionware sind somit alle Barren sowie bekannte Anlagemünzen wie etwa der Krügerrand. In der deutschen Sprache hat sich dafür der Begriff Anlagegold oder Anlagesilber eingebürgert. Der Begriff meint aber dasselbe wie Bulliongold oder Bullionsilber. In jüngster Zeit erfahren auch Platin und Palladium ein zunehmendes Interesse bei Anlegern.

Bullionmünzen haben oft einen aufgeprägten und gesetzlich definierten Nennwert. Man könnte damit also regulär zu diesem Nennwert bezahlen. Allerdings ist der Materialwert deutlich höher, weshalb Bullionmünzen nicht zum Bezahlen genutzt werden, sondern ausschließlich zur Geldanlage.

Preisvergleich lohnt

Da die Preise von Bullionmünzen und Barren wesentlich definiert sind durch den Weltmarktpreis des jeweiligen Edelmetalls, kann man hier gut Preise vergleichen.

Aus Anlegersicht addiert sich dann nur noch die Handelsspanne des Edelmetallhändlers. Dies entweder als Aufgeld beim Kauf von einem Händler oder als Abschlag beim Verkauf an einen Händler. Diese Handelsspanne ist der Anteil, den jeder Händler individuell kalkuliert. Preisvergleich lohnt also, sowohl beim Kauf von Bullionprodukten wie auch bei einem späteren Verkauf.

Tipps zum Kauf

Besondere Kenntnisse sind bei Bullionware nicht nötig. Allgemein gilt: Je größer die Gewichtsstückelung, desto kleiner die anteiligen Fremdkosten in Gestalt der Handelsspanne. Barren sind in der Regel etwas günstiger als Münzen. Ansonsten sollte aus Anlegersicht die Handelsspanne des Händlers möglichst gering sein.

Der Kauf von Anlagegold ist steuerfrei. Bei anderen Edelmetallen kommt die Mehrwertsteuer hinzu oder gegebenenfalls die günstigere Differenzbesteuerung.

Mehr: Steuer und Edelmetalle

Einsteigern empfehlen sich besonders gängige Produkte:

  • Bei Münzen sind dies populäre Gewichtsklassen wie etwa 1 Unze (= 31,1 Gramm) und bekannte Motive wie etwa der Krügerrand
  • Bei Barren empfehlen sich für Gold die gängigen Gewichtsklassen 1 Unze oder 100 Gramm, bei Silber auch höhere Gewichtsklassen

Das sind Deutschlands beliebteste Bullionmünzen:

Edelmetall Bullionmünze Listing auf GOLD.DE
Gold Krügerrand, 1 oz Zum Preisvergleich
Gold Maple Leaf, 1 oz Zum Preisvergleich
Silber Maple Leaf, 1 oz Zum Preisvergleich
Silber Känguru (Perth Mint), 1 oz Zum Preisvergleich

Das sind Deutschlands beliebteste Bullionbarren:

Edelmetall Bullionbarren Listing auf GOLD.DE
Gold Barren, 100 g Zum Preisvergleich
Gold Barren, 1 oz Zum Preisvergleich
Silber Barren, 1 kg Zum Preisvergleich
Silber Barren, 100 g Zum Preisvergleich

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Was ist keine Bullionware?

Von Bullionmünzen zu unterscheiden sind historische Sammlermünzen. Denn bei sehr alten Münzen ist bei der Wertentwicklung nicht der reine Materialwert entscheidend, sondern Faktoren wie Alter, Seltenheit, historische Bedeutung oder Zustand.

Daher ist die Wertbemessung komplizierter. Sachkenntnis ist nötig; zudem muss die Schätzung für jede Münze individuell erfolgen. Das ist langwierig und erschwert die Fungibilität.

Dafür liegt der Wert bei Sammlermünzen, insbesondere bei sehr alten Münzen, meist deutlich über dem reinen Materialwert der enthaltenen Edelmetallmenge. Sammlermünzen können sogar im Wert steigen wenn Spotpreise fallen.

Auch Gedenkmünzen oder Medaillen sind keine Bullionware, da sie nicht standardisiert sind. Der Edelmetallanteil ist meist gering, zudem fehlen oft Angaben zu Feinheit und Gewicht, was die Fungibilität einschränkt.

Aus dem genannten Grund ist der Begriff Bullionbarren nur wenig gebräuchlich, da Barren praktisch immer der direkten Geldanlage dienen und, Ausnahmen bestätigen die Regel, nicht von historischem Interesse sind oder explizit gesammelt werden auf Grundlage spezifischer Interessen.

Bullionmünzen mit Sammelcharkter

Ein Sonderfall sind Bullionmünzen, die mit der Zeit Sammlerpreise entwickeln. Man nennt sie daher auch Sammler-Anlagemünzen oder Anlagemünzen mit Sammelcharakter. Hierzu zählt etwa die aktuelle Lunar Serie III in Gold.

Ursprünglich als Bullionmünzen auf den Markt gebracht, können diese einen extra Wertzuwachs erfahren, wenn sich bestimmte Motive oder knappe Auflagen mit der Zeit als besonders gesucht erweisen. Dies einzuschätzen setzt aber ebenfalls etwas Sachkenntnis voraus.

Bullionmünzen und Sammlermünzen für Geldanlage und Hobby
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