GOLD | 2.645,91 $/oz | 2.522,26 €/oz | 81,09 €/g | 81.093 €/kg |
SILBER | 30,81 $/oz | 29,37 €/oz | 0,94 €/g | 944,27 €/kg |
Die offiziellen Zahlen der Deutschen Bundesbank stehen im Frühjahr zur Bekanntgabe an. In den 7,7 Billionen Euro (Schätzung der DZ Bank) sind Bargeld und Bankeinlagen, Wertpapiere wie Aktien und Fonds sowie Ansprüche gegenüber Versicherungen enthalten.
Konkrete Daten über die Verteilung des Vermögens auf die verschiedenen Kategorien wurden von der DZ Bank nicht geliefert. Diese werden erst in einigen Monaten von der Bundesbank kommuniziert. Über die genaue Verteilung dieses immensen Gesamtvermögens auf die verschiedenen Bevölkerungsschichten werden die Bundesbürger allerdings auch dann nichts erfahren. Es ist davon auszugehen, dass in den vergangenen beiden Corona-Jahren vor allem ein kleiner Teil der Bundesbürger, der sein Geld nicht in Form von Bargeld oder Bankguthaben gehalten hat, reicher geworden ist.
Durchschnittsbürger mit geringen Ersparnissen bzw. einer Vorliebe für Bares oder Bankguthaben dürften vor allem inflationsbedingt eher ärmer geworden sein.
Zur Erinnerung: Für das Krisenjahr 2020 wurde mit 16,1 Prozent sogar ein Allzeithoch gemeldet. Damals war die pandemiebedingte Sorge vor Kurzarbeit bzw. Arbeitslosigkeit besonders stark ausgeprägt. Größere Anschaffungen wurden verschoben und Reisen storniert.
Außerdem führten Schließungen im Einzelhandel und in der Gastronomie zu einem nachlassenden Konsum. Im Grunde genommen, konnten die Bundesbürger ihr Geld nicht wie gewohnt ausgeben, was ebenfalls zu einer erhöhten Sparquote geführt hat.
So langsam aber sicher scheint sich das Anlageverhalten der Deutschen jedoch zu ändern. Niedrige Zinsen sowie grassierende Strafzinsen haben zu verstärkten Investments in Fonds bzw. Aktien geführt. Weil die Fondsbranche für die ersten neun Monate des Jahres 2021 Zuflüsse in Höhe von 167,9 Milliarden Euro gemeldet hat, stehen die Chancen auf ein neues Rekordjahr laut DZ Bank ausgesprochen gut.
Außerdem würden verstärkt junge Anleger ins Wertpapiergeschäft einsteigen, schließlich habe sich die Zahl der Wertpapierdepots von September 2019 bis September 2021 von 23,2 Millionen auf 27,1 Millionen (+16,8 Prozent) erhöht.
Eines sollte man bei all diesen Zahlen zum Geldvermögen der Deutschen aber nicht vergessen: Ein großer Teil des Vermögenszuwachses dürfte vor allem auf die positive Tendenz der internationalen Aktienmärkte zurückzuführen sein.
Auf Basis der Zahlen für das Jahr 2020, als 2.809 Milliarden Euro in Bargeld und Einlagen gebunden waren, verlor allein diese „Geldkategorie“ mehr als 137 Milliarden Euro an Kaufkraft. Um diese „Erosion des Geldes“ 2022 zu vermindern oder zu vermeiden, tauschen Anleger Geld verstärkt in Sachwerte ein.
Eines dürfte dabei jedem klar sein: Verglichen mit der Hartwährung D-Mark muss man der Gemeinschaftswährung jedoch eher das Attribut „weich“ attestieren, schließlich verlor der Euro allein im November 4,9 Prozent p.a. an Kaufkraft – Tendenz steigend.
Noch drastischer kommt dieser Kaufkraftverlust beim Kauf von Gold zum Ausdruck.
Zum Geburtstag des Euros konnte man im Januar 2002 fast 0,1 Gramm Gold kaufen. Mittlerweile erhält man lediglich 0,019 Gramm des gelben Edelmetalls. Am kommenden Freitag stehen die ersten Schätzungen für die Dezember-Inflation zur Bekanntgabe an.
Laut einer von Trading Economics veröffentlichten Umfrage unter Analysten soll sich die Geldentwertung zwar von 4,9 auf 4,7 Prozent p.a. verlangsamt haben, für eine generelle Entwarnung dürfte die Zeit aber noch nicht reif sein.
Auf lange Sicht dürfte Gold insbesondere für risikoaverse Anleger – und möglicherweise auch für Spekulanten – als krisenerfahrener Vermögensschutz weiterhin eine gute Wahl bleiben.
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