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Stand: 16.02.2023 von © GOLD.DE Redaktion
Gold im Zahn, Gold als Schmuck, Gold als Geldanlage? Geschenkt, das kennt jeder. Aber was wird noch aus Gold hergestellt? GOLD.DE informiert: Die Verwendung von Gold - dazu 10 erstaunliche Fakten, die kaum bekannt sind!
Gold Verwendung: 10 erstaunliche Fakten
Das Wichtigste in Kürze
  • Das meiste Gold wird für Schmuck verwendet
  • Industrielle Nutzung anteilsmäßig gering
  • Anwendungsmöglichkeiten aber vielfältig
  • Wissenschaft und Innovation bieten Zukunftsphantasien

Aktuelle Zahlen nach Sektoren

Bei der Verwendung von Gold wird grundsätzlich unterteilt in die vier Bereiche Schmuck, Industrie, Investment und Notenbanken. Dabei ist die Nachfrage durch die Schmuckbranche seit jeher am höchsten. In 2022 wurde knapp die Hälfte allen Goldes weltweit zur Herstellung von Goldschmuck gebraucht:

Goldverwendung aktuell Aktuelle Goldverwendung 2022.

Der mit Abstand kleinste Sektor ist die Industrie. In 2022 wurden weltweit nur 308 Tonnen Gold für industrielle Zwecke genutzt.

Wofür wird Gold verwendet?

Die Nutzungsmöglichkeiten im Schmuckbereich kennt jeder: Ringe, Ketten, Armbänder oder auch Uhren aus Gold. Die mit Abstand wichtigsten Märkte sind China und Indien.

Im Investment Bereich, wozu wir hier auch die Goldreserven der Zentralbanken zählen, wird Gold zur Produktion von Münzen und Barren benötigt.

Die Industrie ist zwar der kleinste Sektor, dafür gibt es hier die spannendsten Verwendungsmöglichkeiten von Gold. Denn hierzu zählen auch Wissenschaft und Innovation. Es geht hier also um mögliche Zukunftsperspektiven. Das wiederum ist für Anleger interessant.

Industrielle Verwendung

Grund für die vielfältigen Verwendungszwecke in der Industrie sind die besonderen Eigenschaften von Gold. Es korrodiert nicht, ist beständig gegen Säuren, leitet Strom sehr gut, reflektiert Infrarot Strahlung sehr gut und ist wegen seiner hohe Dichte besonders schwer. Zudem zählt es aufgrund seiner hohen Dehnbarkeit zu den Metallen, die sich am besten formen und verarbeiten lassen.

Dies macht das Edelmetall für viele Branchen interessant, insbesondere die Elektrotechnik, Medizintechnik, Wärmetechnik, Nanotechnik, Mikroelektronik, Chemie und Optik.

Da ist Gold drin: 10 erstaunliche Fakten

1. Die Genkanone

Hinter der martialisch klingenden Bezeichnung verbirgt sich ein Hightech Gerät, das in biochemischen Labors dazu benutzt wird, fremde DNA in Zellen zu schießen. Hört sich kompliziert an, ist es auch. Als “Munition” dienen kleinste Partikel aus Gold. Daran quasi angeheftet ist die DNA. Der Beschuss selbst erfolgt mittels Gasdruck; die Goldpartikel sind mit nur 0,6 µm extrem klein. Zu Erinnerung: 1 µm, genannt “Mikrometer”, ist ein 1000tel Millimeter. Einsatzgebiete der Genkanone sind Genforschung oder Gentechnik.

2. Goldimplantat im Augenlid

Lagophthalmus heißt eine seltene Krankheit, bei der die Betroffenen ihre Augenlider nicht mehr richtig schließen können. Die Folgen mag man sich nicht vorstellen. Doch die Medizin ist kreativ. Es gibt Versuche mit kleinen Goldimplantaten im Lid. Das schwere Gewicht von Gold in Verbindung mit dessen guter Verträglichkeit waren ausschlaggebend für diese Idee.

Bisher zwar nur ein Therapieansatz unter mehreren, aber wenn damit Menschen geholfen werden kann, dann ist das eine gute Sache.

3. Goldpralinen

Jetzt wird es kulinarisch: Dass man Gold essen kann, dürfte auch nicht allen bekannt sein. Ist es aber. Das wertvolle Edelmetall wird gern verwendet für den kulinarischen Luxuskick wie etwa Goldpralinen.

Doch wie kommt das Gold in die Praline? „Zunächst stellen wir ein Goldelixier mit einer Tinktur aus Rheingold her. Diese wird dann in die Sahnetrüffel-Füllung auf einer Schicht Mandel-Gianduja eingebettet“, so Roland Schuchardt von rheingold-troepfle.de, eine der bekanntesten Plattformen für (Rhein-) Goldpralinen in Deutschland.

Tipp: Auf der Packung nach dem Zusatz “E 175” schauen. Denn nur wo gemäß Lebensmittelgesetz E 175 draufsteht, ist auch echtes Blattgold drin.

4. Dank Gold ins All

Astronauten auf dem Mond, Astronauten im All: Wir alle kennen diese Bilder. Was dabei besonders auffällt, ist das große, leicht gülden schimmernde Helmvisier, in dem sich alles spiegelt. Es ist mit einer ultradünnen Goldbeschichtung überzogen. Warum? Weil Gold die Blendung besonders effektiv reduziert und vor Wärmestrahlung schützt.

5. Hightech-Tattoos aus Gold

Tattoos mit der Nadel in die Haut ritzen war gestern. Jetzt kommen elektronische High-Tech Tattoos. Die sehen aus wie die bekannten Tätowierungen, sind aber hauchdünne Hüllen aus Gold. Als leitfähige Schaltkreise werden sie wie eine zweite Haut appliziert und dienen dann als Schnittstelle in die digitale Welt. Das eröffnet völlig neue Perspektiven der Vernetzung von “Mensch und Maschine”.

Zwar steckt auch diese Entwicklung noch am Anfang, aber zukunftsträchtig ist das allemal, denn das ist nicht nur funktional, sondern auch super stylish. Einige Wissenschaftler arbeiten bereits an dieser “E-Skin” oder "E-Tattoo” Technologie. Und warum Gold? Weil es sehr gute elektrische Leitfähigkeiten besitzt und sich sehr fein formen lässt. Man denke nur an Blattgold.

6. Gold, das an Bäumen hängt

Vor einigen Jahren haben Forscher in Australien in den Blättern von Eukalyptusbäumen Gold nachgewiesen. Da die Entdeckung in der Region Kalgoorlie gemacht wurde, also eine Region, die für ihre reichen Goldvorkommen bekannt ist, wird vermutet, dass der Eukalyptusbaum das Gold mit seinen tiefen Wurzeln aus der Erde aufnimmt und dann in den Blättern einlagert. Zwar sind die Goldpartikel extrem winzig und somit wirtschaftlich (noch?) nicht wirklich verwertbar, aber es lässt sich nicht leugnen: Im Eukalyptusbaum ist Gold drin.

Das regt unsere Phantasie an. Zum Beispiel eine Goldplantage aus lauter Eukalyptusbäumen. Goldgewinnung ohne Umweltschäden - eine schöne Zukunftsphantasie.

7. Drei Kilometer Draht aus einem Gramm Materie

Das können nur Spinnen? Von wegen: Aus einem Gramm Gold lässt sich tatsächlich ein Draht von 3,7 km Länge herstellen. Diese Eigenschaft macht sich die Mikroelektronik und Halbleiterindustrie zunutze in Form sogenannter Bonddrähte. Diese werden verwendet für Verbindungen zwischen Chips und den Anschlüssen bei integrierten Schaltkreisen.

Hier ist es also der Aspekt der guten Formbarkeit, was Gold unersetzlich macht. Denn ohne diese haarfeinen Goldverbindungen ginge in diesen wichtigen Schlüsselbranchen gar nichts. Man denke nur an Mikroprozessoren.

8. Infrarot Strahler

Infrarot (früher: Ultrarot) nennt man eine elektromagnetische Strahlung mit einer bestimmten Wellenlänge, die vom Menschen (unter normalen Umständen) nicht gesehen werden kann. Für die Industrie ist Infrarotstrahlung deshalb interessant, weil man damit Objekte direkt erwärmen kann ohne den Umweg über die Luft. Es muss also nichts unnötig erwärmt werden. Das spart Zeit und Kosten.

Nun bieten manche innovativen Hersteller spezielle Infrarotstrahler mit Goldreflektoren an. Sie machen sich dabei die besondere Eigenschaft von Gold zunutze, Infrarot Licht extrem gut zu reflektieren - bis zu 98%, je nach Wellenlänge.

9. Gold macht kleinste Dinge sichtbar

Die Rastertunnelmikroskopie ist eine Technik, die uns Menschen eine völlig neue Welt erschließt. Um den Einblick in die unvorstellbar kleinen Dimensionen des Sub-Nanometer-Bereiches zu ermöglichen, bedient man sich aber nicht optischer Verfahren wie beim Schulmikroskop, sondern modernster Erkenntnisse der Physik. Salopp formuliert: Messungen und Scans erfolgen per Strom. Erst hinterher wird visualisiert, d.h. die Zahlen und Messwerte werden übertragen in eine Abbildung, die uns dann wieder eine räumliche Vorstellung vom Objekt gibt. Die Nanostruktur-Forschung gilt als eine der Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts.

Was das mit Gold zu tun hat? Die Messung der zu untersuchenden Oberfläche erfolgt mit einer Sonde. Und die ist oft aus Gold. Womit wir wieder bei den besonderen Eigenschaften von Gold sind: Sehr gut Strom leitend, sehr gut formbar auch im kleinsten Bereich.

Wie die Rastertunnelmikroskopie funktioniert, zeigt das folgende Video:

10. Gold in der Schublade

Wie - Gold in einem Möbelstück? Nein. Gemeint sind "Schubladenhandys", also alte Handys, die ungenutzt in irgendwelchen Schubladen herumliegen.

Dass Gold in Smartphones verbaut wird hört sich erstmal wenig spektakulär an, da allgemein bekannt. Was den Sachverhalt erstaunlich macht ist die Tatsache, dass diese Schubladenhandys zusammen Deutschlands größte Goldgrube darstellen. Denn Schätzungen beziffern die Menge an ungenutzten Althandys auf rund 200 Millionen Exemplare. Wenn man nun von gut 30 mg Gold ausgeht, die im Schnitt in einem Smartphone verbaut sind, dann ergibt das die bemerkenswerte Menge von 6 Tonnen Gold, die einfach so in Deutschlands Schubladen schlummert.

Was im Übrigen auch zeigt, wie wichtig Gold Recycling ist.

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von Kriz | 23.02.2023, 19:35 Uhr Antworten

Cool sehr hilfreich

von Alfred | 26.09.2022, 10:25 Uhr Antworten

Ich mach einen vortrag hört sich spannend an

von J.P. Otto | 16.06.2022, 16:46 Uhr Antworten

seeehr aufschlussreich, nie gehörte oder gesehene Fakten, obwohl ich mich seit Jahren mit Gold finanztechnisch befasse. Vor allem die technischen Aspekte (Rastertunnel-Mikroskopie und Recycling) sind unbedingte Zukunftstechnogien. DANKE! Mein Tipp: Legen Sie für Ihr Kind ab Babyalter jeden Monat eine kleine Menge Gold an. Der Zeitfaktor als wichtiger Kapital-Faktor macht das zur echten "Eigenrente!"
. . . Der Countdown läuft - die Zukunft kann man nur im Jetzt gestalten! © J. Otto

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