Brutto- und Feingewicht der Goldbarren
Die Liste weist das Bruttogewicht der Barren in Kilogramm und in Troy Ounces (tr. oz.) sowie das Feingewicht, also das reine Goldgewicht, in Kilogramm und Feinunzen (ozf.). Bei der Troy Ounce und der Feinunze handelt es sich um verschiedene Bezeichnungen für dieselbe Gewichtseinheit, die exakt 31,1034768 g entspricht.
Das Feingewicht errechnet sich durch die Multiplikation des Bruttogewichts mit der ebenfalls in der Liste angegebenen Feinheit. Als Feinheit wird der Goldanteil der Barren in Promille oder Anteilen von 1000 bezeichnet. Der allererste Goldbarren der Liste hat beispielsweise ein Bruttogewicht von 12,6428 kg und eine Feinheit von 998,4/1000. Das ausgewiesene Feingewicht liegt entsprechend bei:
12,6428 kg(Bruttogewicht)*0,9984(Feinheit)= 12,62257152 kg
In der Liste wird das Feingewicht mit gerundeter vierter Nachkommastelle als 12,6226 angegeben.
In der Bilanz der Deutschen Bundesbank wird nicht das Bruttogewicht, sondern lediglich das addierte Feingewicht aller Goldbarren genannt, das am 31 Dezember 2014 bei 108.805.421,213 Feinunzen beziehungsweise 3.384.227,7839 kg oder rund 3.384 Tonnen lag. Das Bruttogewicht ist eine zu vernachlässigende Größe, da ausschließlich das Feingewicht für den Wert eines Goldbarrens von Bedeutung ist.
Good Delivery-Goldbarren
Bei den Barren auf der Goldliste handelt es sich um sogenannte Good Delivery-Goldbarren, die eine Feinheit von mindesten 995,0/1000 sowie ein Feingewicht zwischen 350 und 430 Feinunzen (10,89 bis 13,37 kg) aufweisen. Umgangssprachlich werden diese Barren nach ihrem ungefähren Durchschnittsgewicht auch als 400-Unzen-Barren bezeichnet. Diese Barren werden im Großhandel zwischen Zentralbanken, Raffinierern und institutionellen Anlegern bevorzugt. Dies gilt zumindest in Europa und den USA. Beim Handel in Asien spielen auch 1-kg-Goldbarren eine bedeutende Rolle.
Goldbestand der Deutschen Bundesbank im Überblick (Stand 31. Dezember 2014)
Lagerstelle |
Anteil |
Anzahl Barren |
Bruttogewicht |
Feingewicht |
Deutsche Bundesbank (Frankfurt am Main) |
35 % |
95.364 |
1.196.167,9319 kg |
1.192.459,3751 kg |
Bank of England (London) |
13 % |
35.066 |
439.083,4524 kg |
437.947,0923 kg |
Banque de France (Paris) |
9 % |
24.455 |
308.048,9463 kg |
306.906,6085 kg |
Federal Reserve Bank of New York (New York) |
43 % |
115.431 |
1.450.855,5232 kg |
1.446.914,7079 kg |
gesamt |
100 % |
270.316 |
3.394.155,8538 kg |
3.384.227,7839 kg |
Inventarnummern und Meltnummern
Die Deutsche Bundesbank, die Bank of England und die Banque de France vergeben eine Inventarnummer für jeden gelagerten Goldbarren. Die vollständige fünfstellige Nummer ist allerdings nur für den Lagerort Frankfurt in der Liste genannt. Der Bank of England und der Banque de France ist die Angabe der vollständigen Nummer untersagt, sodass lediglich die letzten drei Ziffern ausgewiesen sind.
Die Federal Reserve Bank of New York vergibt keine Inventarnummern, sondern verwendet die Barrennummern beziehungsweise Meltnummern (deutsch: Schmelznummern) der Hersteller. Ein "Melt" kann bis zu 20 und mitunter auch noch mehr Goldbarren umfassen. Es existiert kein einheitliches System, nachdem Meltnummern herstellerübergreifend vergeben werden. Sie können aus einer Zahlenfolge oder einem alphanumerischen Code von unterschiedlicher Zeichenlänge bestehen.
Lagerung des Goldes bis 2020
Die bisherige Verteilung des Goldbestands der Bundesbank auf New York (43 Prozent), Frankfurt (35 Prozent) London (13 Prozent) und Paris (9 Prozent) wird sich zunehmend nach Deutschland verlagern. Bereits seit 2013 werden schrittweise 374 Tonnen Gold aus Paris nach Deutschland gebracht. Die Aufbewahrung bei der Banque de France soll im Zuge der Verlagerung vollständig aufgegeben werden. Vom derzeit wichtigsten Lagerort New York sollen 300 Tonnen nach Deutschland zurückkehren, sodass sich 2020 mehr als die Hälfte des staatlichen Goldbesitzes im Inland befindet.
Goldreserven Deutschland: Wert und Bestandsentwicklung
Die rund 3.384 Tonnen Gold der Bundesbank hatten Ende 2014 einen Wert von ca. 107 Milliarden Euro. Aktuell liegt der Wert bei ca. 110,5 Milliarden Euro. Wertveränderungen sind fast ausschließlich auf die Goldpreisentwicklung zurückzuführen. Zwar nimmt der Goldbestand der Bundesbank durch regelmäßige Goldverläufe an das Bundesministerium der Finanzen (BMF) kontinuierlich ab.
Der Umfang der Verkäufe ist mit drei bis sechs Tonnen Gold pro Jahr allerdings sehr gering. Das BMF benötigt das Gold für die Prägung deutscher Goldmünzen wie dem Goldeuro (seit 2002), dem Goldeuro Deutscher Wald (2010 bis 2015) und der Goldmünzenserie Heimische Vögel (ab 2016).